Mini-Scanner für kontrollierten Zugriff

04.01.1999

LUND/SCHWEDEN: Fast jedes neu auf dem Markt auftauchendes Sicherheitssystem arbeitet mittlerweile mit biometrischen Merkmalen. Auch die Lösung von Precise Biometrics bildet da keine Ausnahme: Sie setzt auf einen Fingerabdruck als einzigartiges menschliches Kriterium.Wie schnell werden Paßwörter und Zahlenkombinationen vergessen, wie leicht Schlüssel und Magnetkarten verloren! Von einer hundertprozentigen Sicherheit kann bei diesen Methoden also nicht die Rede sein. Weitaus besseren Schutz gewähren hingegen bei biometrischen Verfahren, bei denen Teile des menschlichen Körpers als "Paßwort" dienen. Auf diese Weise können die Personen selbst identifiziert und überprüft werden.

Auch die schwedische Firma Precise Biometrics folgt mit ihrem "Fingerprint-Scanner" diesem Prinzip. Die Besonderheit dabei: Im Vergleich zu anderen Systemen, die mit Fingerabdrücken arbeiten, kann diese Lösung eine Reihe von zusätzlichen Informationen eines Abdrucks auswerten. Woanders würden lediglich zwischen zehn und 30 Stellen, an denen sich Fingerrillen verzweigen oder enden, als Identifikationsmerkmal herangezogen, erklärt der Hersteller. Bei seinem System kämen nun auch die Dicke der Rillen und deren Krümmung als Kriterium hinzu.

Den Schlüssel können Sie vergessen

Die Precise-Lösung besteht neben dem Fingerprint-Scanner, der über den Parallelport mit dem PC verbunden ist, auch aus der Software "Bio Manager". Dieses Programm erstellt beim allerersten Gebrauch aus drei Abdrücken des selben Fingers ein "Originalmuster". Diese Vorlage wird dann komprimiert und verschlüsselt.

Bei der Fingerprint-Variante "Precise 100" befinden sich die Original-Fingerabdrücke aller Berechtigten dann auf der Festplatte des Rechners. Trotz der dabei anfallenden großen Datenmengen soll eine Überprüfung im Durchschnitt in weniger als einer Sekunde über die Bühne gehen. Grund: Die Software vergleicht die Abdrücke nicht einzeln miteinander, sondern kann gleichzeitig mehrere Bilder kontrollieren.

Wem diese Variante jedoch nicht sicher genug erscheint, kann auf den "Precise 100 SC" zurückgreifen. Der Originalabdruck befindet sich dabei auf einer Smart Card, die der Anwender bei sich trägt und die in das Gerät gesteckt wird.

Ein Finger ohne Hand nützt nichts

Der Fingerprint-Scanner besitzt eine Größe von 6 x 9 x 2 Zentimeter und ein Gewicht von 85 Gramm ohne Kabel. Als Herzstück gilt der 15 x 15 Millimeter große Siliziumsensor, der mit einer Auflösung von 500 ppi arbeitet. Auch den Unterschied zwischen lebendem und totem Gewebe könne er erkennen, behauptet die südschwedische Firma.

Als Einsatzfelder kommen Zugangskontrollen bei Computer-Arbeitsplätzen, Netzwerken und Gebäuden sowie der elektronische Handel und Online-Banking in Frage. Zur Zeit unterstützt das System nur Windows-NT-4.0-Server und -Workstations, Versionen für Windows 95/98, Novell Netware und Unix befinden sich nach Auskunft des Herstellers in Vorbereitung. Für das Precise-100-System sind etwa 270 Mark pro Arbeitsplatz zu zahlen, für die Lösung mit einer Smart Card knapp 360 Mark. (tö)

Tausendmal berührt, tausendmal ist etwas passiert: Der Fingerprint-Scanner von Precise Biometrics vermag Türen und Tore zu öffnen.

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