Mirapoint entdeckt Channel

16.12.2004
Bisher trat der Hersteller von E-Mail-Appliances Mirapoint nicht als Channel-relevantes Unternehmen in Erscheinung. Dies hat sich geändert. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck

Seit etwa zwei Monaten hat Computerlinks die Security Appliances von Mirapoint im Portfolio. Ausschließlich über diesen Distributor soll nun der Vertrieb der Mirapoint-Produkte über Partner abgewickelt werden. Gleichzeitig ernannte der Hersteller Stefan Bickel zum neuen Sales Manager Channel. In dieser Funktion soll der 38-Jährige den gesamten Vertrieb in Zentral- und Osteuropa leiten.

Vertriebspartner soll vor allem die E-Mail-Security-Appliance "Razorgate" von Mirapoint ver

kaufen. Die Appliance gibt es in den Ausführungen 100, 300 und 450. Während das 100er-Modell sich an mittelständische Unternehmen mit mindestens 300 E-Mail-Anwendern richtet, verspricht der Razorgate, 300 bis zu 5.000 Clients sicher mit E-Mails zu versorgen. Noch größeren Kunden empfiehlt der Hersteller das 450er-Gerät.

Die Preise der Razorgate-100-Appliance beginnen bei 12.500 Dollar. Beim Einbau ins Rack nimmt sie nur eine Höheneinheit in Anspruch. Sie kommuniziert mit allen gängigen E-Mail-Servern, vor Viren schützt die integrierte Sophos-Software. Das Herausfiltern von unerwünschten Werbebotschaften besorgt die Mirapoint-eigene "Mail Hurdle"-Technologie. Dieser Content-Filter kann vom Wiederverkäufer angepasst werden. Der Kunde bestimmt also selbst, welche E-Mail-Anhänge das Unternehmen verlassen können und welche hineingelangen dürfen.

Hinzu kommt noch Mirapoints "Rapid Anti-Spam"-Maschine. Sie beschäftigt weltweit Softwareagenten, die Spam-Angreifer zeitnah erkennen. Diese Methode setzt man nur bei Bedarf ein, wenn ein neuer Spam-Versender entdeckt wurde.

Derzeit kann Mirapoint auf etwa zehn Wiederverkäufer zurückgreifen, die über den Distributor Computerlinks bedient werden. Hinzu kommen heute noch die drei direkt vom Hersteller betreuten Vertriebspartner Drachenfels, Controlware und Integralis.

Zwar behält Mirapoint weiterhin seine Key-Account-Manager, die aktiv neue Kunden akquirieren sollen, doch die Abwicklung der Projekte obliegt ausschließlich den Partnern, so Bickel. So werden vom Hersteller selbst generierte Leads auf jeden Fall an die Wiederverkäufer weitergeleitet.

Und es sollen noch 25 über Computerlinks betreute Partner werden. Ihnen gewährt Mirapoint Rabatte für Demogeräte. Beispielsweise kostet der Razorgate 100 mit 300 Softwarelizenzen lediglich 5.000 Dollar. Jeder Händler kann auf diese Weise bis zu zwei Geräte pro Kalenderjahr erwerben und sie sogar ein halbes Jahr später an Endkunden verkaufen.

Selbstverständlich versorgt der Hersteller seine Wiederverkäufer mit technischen Unterlagen und Verkaufsbroschüren. Im Partner-Extranet gibt es die Möglichkeit, sich kostenlos als Razorgate-Experte zu zertifizieren. Dort sind auch weitere Kundenreferenzen zu finden. Auf der Website von Computerlinks gibt es sogar in Deutsch verfasste Dokumente.

Mirapoint übernimmt zu reduzierten Kosten den Second-Level-Support für Partner und gewährt ihnen bei nachgewiesenem Erfolg bei Kunden auch einen Marketingzuschuss. Bei Bedarf kommt auch ein Techniker vorbei und hilft bei kniffligen Problemen. Schulungen vor Ort oder beim Kunden können ebenfalls bei Mirapoint oder Computerlinks gebucht werden.

Meinung des Redakteurs

Dass ein renommierter Distributor wie Computerlinks sich für die Produkte von Mirapoint interessiert, spricht für deren Qualität. Schade nur, dass der Hersteller noch keine E-Mail-Sicherheitslösung für Firmen mit weniger als 300 Mitarbeitern anbietet.

Zur Startseite