Miro: Neuanfang endete mit endgültiger Kapitulation

08.08.1997
BRAUNSCHWEIG: Die Braunschweiger Miro Computer Products AG hat ihren Geschäftsbereich Videokarten an die kalifornische Pinnacle Systems Inc. verkauft. Damit ist das ehemalige deutsche Vorzeigeunternehmen, das sich bereits Anfang dieses Jahres von seiner Monitorsparte getrennt hatte, endgültig am Ende.Die Hoffnung von Georg Rybing währte nur kurz: Noch im Frühjahr war der Miro-Chef vom Alleingang der finanziell angeschlagenen Miro Computer Products AG überzeugt. Die Wende sollte statt dessen eine "Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen" des Unternehmens bringen. Doch anscheinend war die einst innovative High-Tech-Schmiede doch nicht mehr zu retten: Für 40 Millionen Mark geht der Geschäftsbereich Digital Video Editing (VDE) in den Besitz des kalifornischen Videospezialisten Pinnacle Systems über. Und auch für den Rest von Miro - das Monitorgeschäft war bereits zu Beginn des Jahres an die koreanische Korea Data Systems (KDS) veräußert worden - hat sich ein Käufer gefunden: Zu einem nicht genannten Preis übernimmt die schon im Haus befindliche KDS den Geschäftsbereich Grafikkarten.

BRAUNSCHWEIG: Die Braunschweiger Miro Computer Products AG hat ihren Geschäftsbereich Videokarten an die kalifornische Pinnacle Systems Inc. verkauft. Damit ist das ehemalige deutsche Vorzeigeunternehmen, das sich bereits Anfang dieses Jahres von seiner Monitorsparte getrennt hatte, endgültig am Ende.Die Hoffnung von Georg Rybing währte nur kurz: Noch im Frühjahr war der Miro-Chef vom Alleingang der finanziell angeschlagenen Miro Computer Products AG überzeugt. Die Wende sollte statt dessen eine "Rückbesinnung auf die Kernkompetenzen" des Unternehmens bringen. Doch anscheinend war die einst innovative High-Tech-Schmiede doch nicht mehr zu retten: Für 40 Millionen Mark geht der Geschäftsbereich Digital Video Editing (VDE) in den Besitz des kalifornischen Videospezialisten Pinnacle Systems über. Und auch für den Rest von Miro - das Monitorgeschäft war bereits zu Beginn des Jahres an die koreanische Korea Data Systems (KDS) veräußert worden - hat sich ein Käufer gefunden: Zu einem nicht genannten Preis übernimmt die schon im Haus befindliche KDS den Geschäftsbereich Grafikkarten.

Genau wie beim Verkauf der Monitorsparte wird sich für die Mitarbeiter und den Standort Braunschweig nach den Worten von Miro-Vorstand Georg Blinn "zunächst wenig ändern". Alle Angestellten würden von Pinnacle übernommen und die Vertriebs- und Distributionsstandorte in Europa und Asien blieben bestehen. Und auch in der obersten Managementebene, so ist aus Braunschweig zu hören, bleibt alles beim Alten.

Glaubt man den Worten von Blinn, ist die Übernahme für die Braunschweiger durch die Kalifornier ein Glücksgriff. "Pinnacle ist als dominierender Anbieter von 3D-Effekt- und Video-produktionstechnologie im Profi- und Fernsehsegment der ideale Partner für uns", glaubt Blinn. Sowohl Produkte als auch Vertriebskanäle und die geografischen Schwerpunkte beider Unternehmen würden sich "geradezu ideal" ergänzen.

Nicht ganz ungelegen kommt Miro aber auch die Finanzkraft des neuen Eigentümers - kein Wunder bei einem Fehlbetrag von 26 Millionen Mark im vergangenen Geschäftsjahr. Betont Vorstandsmitglied Blinn: "Durch einen finanzkräftigen Partner wie Pinnacle Systems, der an der amerikanischen Börse notiert ist, sichern wir nicht nur Arbeitsplätze in Deutschland, sondern schaffen möglicherweise zukünftig neue." Björn Ericke, Produktmanager bei Miro Displays, sieht die Situation allerdings etwas nüchterner: "Ohne den Kapitalzufluß von außen, der jetzt durch Pinnacle gewährleistet wird, hätten wir nicht überleben können." (sn)

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