IoT-Plattform

Mit Conrad Connect das smarte Heim steuern

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Ein Spinn Off des Elektronikspezialisten Conrad will das Zusammenspiel smarter Komponenten vereinfachen. Mit Conrad Connect können auch Reseller neue Dienstleistungen für ihre Kunden entwickeln.

Zahlreiche Studien zu Smart Home zeigen, dass eines der größten Markthemmnisse die vielen unterschiedlichen Standards ist. Insellösungen und ein Wildwuchs an verschiedenen Systemen erschweren die Integration von Produkten unterschiedlicher Anbieter in ein gemeinsames Smart-Home- oder Smart-Building-Konzept.

Rund 4.000 Smart-Living-Projekte mit den unterschiedlichsten Szenarien können bei Conrad Connect als Grundlage für eigene Installationen verwendet werden.
Rund 4.000 Smart-Living-Projekte mit den unterschiedlichsten Szenarien können bei Conrad Connect als Grundlage für eigene Installationen verwendet werden.
Foto: Screenshot Conrad Connect

Mit dem 2016 gegründeten Spin Off Conrad Connect des Elektronik-Retailers Conrad wurde eine Cloud-basierte Plattform geschaffen auf der Produkte mit unterschiedlichen Standards und von verschiedenen Hersteller miteinander interagieren können. Der Account ist für die Nutzer kostenlos.

Conrad Connect operiert als eigenständige GmbH. "Wir haben mit dem Verkauf von Hardware nichts zu tun", bekräftigt Andreas Bös, Vice President bei Conrad Connect. Allerdings können über die Plattform online Einkäufe getätigt werden, die dann häufig direkt zu Conrad laufen.

Handel muss digitale Geschäftsmodelle aufbauen

Ein wesentliches Element ist die Möglichkeit, bereits umgesetzte Projekte zu veröffentlichen. Mittlerweile sind in der Datenbank bereits 4.000 Projekte zu den unterschiedlichsten Szenarien geteilt und den Teilnehmern des Conrad-Connect-Ökosystems frei zugänglich. So lassen sich ganz Szenarien übernehmen oder für die eigenen Ansprüche modifizieren. Eigene Projekte können über eine grafische, webbasierte Benutzeroberfläche selbst gestaltet oder anhand der vorhandenen Beispiele realisiert werden.

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Mittlerweile lassen sich über 3.000 Produkte von rund 90 Marken über die Plattform miteinander verbinden. Dazu zählen unter anderem Homematic IP, Philips, Fitbit, Amazon Echo, Nokia, Sonos, Google Home und Nest Labs. Über 400.000 Nutzer verzeichnet die IoT-Plattform weltweit. Laut Bös kommen täglich 600 bis 700 Anwender dazu. Das Angebot richtet sich dabei eher an technologieaffine Nutzer, die gerne eigenen Lösungen schaffen und mit verschiedenen Projekten und Lösungsmöglichkeiten experimentieren.

Nun soll die Plattform auch für Geschäftskunden geöffnet werden. Die Möglichkeiten reichen von Ressourcen-Monitoring bis hin zu Sicherheits-Applikationen wie intelligente Rauch- und Einbruchmelder. Geschäftspartner können ihre Prozesse so simpel und zügig digitalisieren. Zudem können Partner durch ein Platform as a Service-Modell die Plattform von Conrad Connect als Plug-In per API-Schnittstelle mit dem eigenen Produkt verknüpfen. Auf diese Weise erweitern Unternehmen ihre eigene Applikation mit der Conrad Connect- Plattform und können ihren Nutzern das weitreichende Ökosystem an Leistungen und Services anbieten.

Alternativ bietet Conrad Connect Partnern auch die Möglichkeit, die Plattform unter ihrer eigenen Marke anzubieten. So können Reseller Conrad Connect dazu nutzen, um kundenspezifische Smart-Living-Konzepte anzubieten. "Der Handel muss sich schon überlegen, was passiert, wenn in zwei bis drei Jahren nur noch IoT-Produkte verkauft werden", schildert Bös die Herausforderung. Um die Kundenbeziehung nicht zu verlieren müsse man digitale Geschäftsmodelle aufbauen.

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