Mit dem Panda zum Erfolg

14.11.2002
Ein Panda-Bär im Logo ist das Markenzeichen des spanischen AntivirenSpezialisten Panda Software. Das weltweit agierende Unternehmen hat nun den deutschen Markt entdeckt. Vorstand Jan Lindner berichtet ComputerPartner, wie sich Panda Software hier zu Lande etablieren will.

Pro Tag werden etwa 180 bis 200 neue Viren entdeckt", erklärt Jan Lindner, Vorstand der Panda Software. Das spanische Unternehmen wurde 1990 in Bilbao gegründet und beschäftigt mit Hauptsitz in Madrid weltweit etwa 1.200 Mitarbeiter, die sich ausschließlich dem Virenschutz widmen. "Im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die in diesem Segment tätig sind, stecken wir unsere gesamte Arbeitskraft ausschließlich in die Entwicklung von Virenschutzprogrammen", erzählt Lindner weiter.

Während es in der IT-Branche insgesamt schlecht aussieht, hat Panda Software nach eigenen Angaben keinen Grund zu klagen. Lindner gibt stolz zu, dass sein Unternehmen in den letzten Jahren immer mit zweistelligen Wachstumszahlen aufwarten konnte. Das gilt allerdings nur im europäischen Ausland, hier zu Lande kann das Unternehmen nur einen einprozentigen Marktanteil vorweisen. Das will Lindner jetzt mit groß angelegten Kampagnen ändern. Er plant gegen Ende November rund 2,6 Millionen CDs in Consumer-PC-Titeln beizulegen, damit zuerst einmal der Bekanntheitsgrad von Panda Software steigt. Die kleinste Lösung für den Heimmarkt, die Software "Panda Antivirus Titanium", will Lindner über Retail-Märkte absetzen. Die Small Business Edition soll über Distribution und Fachhandel vertrieben werden. Bei der Enterprise-Lösung hat sich Lindner ein interessantes Vertriebsmodell einfallen lassen. Panda Software will dieses Produkt unter Umgehung der Distribution direkt an den Fachhandel liefern. Damit sollen unterschiedliche Preise für ein und dasselbe Produkt vermieden werden.

Aktualisierung ist wichtig

"Will beispielsweise ein Fachhändler ein Projektgeschäft einfädeln, kann es ihm heute passieren, dass ein anderer Händler ein und dasselbe Produkt zu einem günstigeren Preis, wegen besserer Einkaufskonditionen bei seinem Distributor, anbietet", erklärt Lindner gegenüber ComputerPartner und führt weiter aus: "Mit unserem Vertriebsmodell werden wir solche Wettbewerbsvorteile ausschließen." Außerdem verspricht er den Fachhändlern sehr gute Margen bei den Produkten. "Wir haben gute Software und aktualisieren sie ständig. Mit uns ist der Fachhandel gut beraten", glaubt Lindner.

Da Viren schneller erscheinen, als die beste Software sie erkennen kann, ist eine Aktualisierung der Antiviren-Programme enorm wichtig. Panda Software bietet deshalb bei jedem Produkt ein zweijähriges Viren-Update. Automatisch fragt der Virenscanner im Hintergrund nach neuen Virensignaturen. Das geschieht alle fünf Minuten. Die zu übertragenden Dateien sind dabei so klein, dass der Anwender dies überhaupt nicht mitbekommt.

Nach zwei Jahren muss der Anwender das Produkt erneut lizenzieren. Bei kleineren Lösungen wird der Nutzer direkt von Panda Software darauf hingewiesen. Bei der Enterprise-Lösung erfolgt die Lizenzierung nur über den Fachhandel, der dabei auch noch mit einer guten Marge rechnen kann.

Dass der deutsche Markt gesättigt sei, glaubt Lindner nicht. Denn mit der kostenlosen telefonischen Hotline rund um die Uhr will er die Konkurrenz ausbooten. "Was andere sich teuer bezahlen lassen, bietet Panda Software zum Nulltarif an", erklärt er gegenüber ComputerPartner.

www.panda-software.de

ComputerPartner-Meinung:

Von der Idee, das Enterprise-Produkt nicht über die Distribution, sondern direkt an den Fachhandel zu liefern, dürften Distis nicht begeistert sein. Ob Panda Software sich damit durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Die kostenlose Hotline ist ebenfalls eine tolle Idee, die, solange das Produkt in Deutschland kaum verbreitet ist, auch nur wenig Kosten verursachen wird. Wie will Panda Software aber die Kos-ten decken, wenn der Marktanteil steigt? (jh)

Zur Startseite