Mit der Barcelona-Technik auf neuen Wegen

27.08.1998

PARIS: Die Hersteller von Übersetzungssoftware müssen sich etwas für ihre Zukunft überlegen. Wort-für-Wort-Übersetzungen alleine sind nicht mehr gefragt. Globalink kommt zu dem Schluß: Das Internet, das Intranet und Workgroup Computing sind in Zukunft die vorrangigen Einsatzbereiche von Übersetzungssoftware."Die Leute wollen nicht mehr die exakte Übersetzung. Sie wollen verstehen, was auf der vor ihnen liegenden Seite steht", schätzt Jonathan Selby, frischgebackener Vicepresident bei Globalink, die Anforderung an Übersetzungssoftware ein. Seit Anfang Mai hat Selby, Vicepresident und Managing Director Europe & Middle East Africa, das Ruder in der europäischen Zentrale übernommen.

Mit dem Führungswechsel will Globalink auch die Strategie ändern. Der Hersteller möchte weg von der Low-price/High-volume-Schiene. Es heißt nicht mehr: Die Marge kommt über die Menge. Statt dessen sollen in naher Zukunft mehr Globalink-Produkte im mittleren Preissegment in den Regalen erscheinen. Dazu sollen aber auch die Einsatzgebiete erweitert werden. Zunehmende Vernetzung, der Trend zu Workgroup Computing und vor allem das Internet sind für Selby die Absatzmärkte der Zukunft.

VARs und VADs gesucht

Gerade im Internet sieht der Softwarehersteller große Chancen. Laut Marktforschungsinstitut Aberdeen Group hat die Internetnutzung in Deutschland allein im letzten Jahr um 500 Prozent zugenommen. Anfang dieses Jahres hatten 253 Millionen Leute Zugang zum Netz der Netze. Daß die Internetnutzer aus 124 Ländern kommen und in 70 verschiedenen Sprachen miteinander kommunizieren, kommt der Strategie Selbys nur entgegen.

Qualität, Workgroup Computing, Netzwerke - bei solch hohen Zielen kommt Globalink mit Wiederverkäufern wie Karstadt oder Mediamarkt allein nicht weiter. "Wir suchen dringend engagierte Vertriebspartner. Außerdem halten wir nach VARs und VADs Ausschau", so Selby. "Es ist nicht der Verkauf der Grundprodukte selber, mit dem man Geld verdienen kann. Der Händler verdient vor allem mit dem Service, der um die Entwicklung von individuell zugeschnittenen Übersetzungslösungen herum anfällt", wirbt der Vice President für sein neues Konzept.

Für die neuen Anforderungen ist der Hersteller bereits seit zwei Jahren bestens gerüstet. Globalinks "Barcelona"-Technik entfaltet ihre volle Stärke, wenn es um individuelle Anforderungen der Kunden geht. Der Vorteil: Die Regeln, das Wörterbuch und die Oberfläche der jeweiligen Sprache sind unabhängig von der Übersetzungs-Engine des Programms. Für Entwickler bedeutet dies geringeren Aufwand für neue Versionen. (gn)

Jonathan Selby, neuer Vice President EMEA bei Globalink, will weg vom Low-price/High-volume-Image.

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