Kurzweil im Büro

Mit diesen Tools ärgern Sie den Chef

18.08.2010
Von Manuel Medicus

Big Brother im Büro: Der Chef liest mit

Überwachung am Arbeitsplatz ist ein heikles Thema. Während die Unternehmen um Sicherheit bemüht sind, sorgen sich Mitarbeiter um persönliche Freiheit und Datenschutz. Nicht zuletzt seit den jüngsten Skandalen bei Lidl, Telekom und Deutscher Bahn ist die Debatte um einen eigenes Datenschutzgesetz für Arbeitnehmer in vollem Gange.

In den USA gehört die Überwachung der eigenen Mitarbeiter schon fast zum Alltag. Eine Umfrage unter amerikanischen Unternehmen ergab, dass 43% der befragten Firmen den Mailverkehr ihrer Beschäftigten überwachen, 45% Telefongespräche der Angestellten überprüfen und 65% spezielle Software einsetzen, um unliebsame Webseiten zu blocken. Nur 83% der Arbeitgeber informierten ihre Beschäftigten darüber.

In Deutschland gibt es strengere gesetzliche Vorgaben für die Überwachung von Mitarbeitern. Hierzulande ist eine verdeckte Überwachung etwa durch Videokameras grundsätzlich verboten und nur in wenigen Ausnahmen zulässig - etwa bei konkretem Verdacht auf Diebstahl. Mails und Internetverhalten darf der Arbeitgeber nur stichprobenartig überprüfen, wenn die private Nutzung ausdrücklich verboten wurde.

Doch wie die oben genannten Spitzelaffären zeigen, halten sich nicht alle Arbeitgeber an diese Regeln. Die folgenden Tools können helfen, dies zu klären.

Wireshark

Eine beliebte Methode Mitarbeiter zu Überwachen sind versteckte Programme wie etwa die Monitoring-Software Spector 360. Mit ihr lassen sich unter anderem Mails und Chat-Unterhaltungen überwachen, Tastatureingaben aufzeichnen, Screenshots vom Desktop der Angestellten erstellen und beispielsweise bei bestimmten Schlüsselwörtern automatische Benachrichtigungen an den Chef verschicken.

Kein Wunder, dass diese Art der Komplettüberwachung bei Angestellten nicht immer sehr positiv aufgenommen wird - das Gefühl ständig beobachtet zu werden, ist nicht wirklich angenehm. Doch wie finden man heraus, ob Spitzelsoftware auf dem Arbeits-PC installiert ist?

In der Regel versteckt sich die zugehörige Software derart im System, dass sie nicht im Taskmanager zu sehen ist. Allerdings wird sie sichtbar, wenn sie "nach Hause telefoniert". Eine der wenigen Möglichkeiten sie aufzuspüren, besteht deswegen darin, den Datenverkehr zwischen PC und Netzwerk nach verdächtigen Programmen zu durchsuchen.

Das OpenSource-Tool Wireshark ist für diesen Zweck sehr gut geeignet. Wie Sie mit Wireshark den Datenverkehr analysieren können erfahren Sie in unserem Ratgeber Hacker-Tools für Profis oder im TecCHANNEL-Workshop Sniffing mit Wireshark.

Bildschirmtastatur

Wie bei Trojanern auch gilt: Gegen Keylogger hilft eine sogenannte Bildschirmtastatur. Sie geben also Passwörter und sensible Texte nicht per Tastatur ein, sondern über ein auf dem Bildschirm angezeigtes Keyboard, das Sie per Maus bedienen. Unter Windows XP, 2000, NT und Vista ist eine solche standardgemäß installiert und lässt sich über Start - Programme - Zubehör - Eingabehilfen aufrufen. Ist der Eintrag nicht vorhanden, kann er von der Windows-CD nachinstalliert werden.

SpyFinder

Zugegebenermaßen etwas paranoid ist dieses Gadget: SpyFinder. Mit ihm lassen sich versteckte Überwachungskameras anhand von Reflektionen aufspüren. Wer vermutet unberechtigterweise videoüberwacht zu werden, kann dies mit dem Spy Cam Finder überprüfen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der PC-Welt. (sh)

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