Mit Ehrgeiz und neuem Chef aus der Versenkung

10.10.1997
MÜNCHEN: Still war es in den letzten Monaten um die Diamond Multimedia GmbH geworden - wegen Nabelschau. Mit dem ehemaligen 3Com-Europa-Chef Franz Fichtner an der Spitze wollen sich die Starnberger wieder Gehör verschaffen.Der Grad zwischen Retail und OEM/Integration ist schmal. Man kann mit wenig Aufwand viele Fehler machen. Das kenne ich von 3Com", weiß Franz Fichtner zu berichten. Dieses Bekenntnis zeigt, daß sich der ehemalige 3Com-Europa-Chef bei seinem neuen Arbeitgeber sehr schnell zu Hause fühlen wird. Denn eben hier lag in der Vergangenheit auch bei Diamond manches im argen. Zur diesjährigen CeBIT hatte der Hersteller für Multimedia- und Internet-Produkte der Händlerschaft Wiedergutmachung gelobt, nachdem er den indirekten Kanal zugunsten von OEMs und Systemintegratoren vernachlässigt hatte (siehe ComputerPartner 4/1997). Das damalige Versprechen, der Umsatzanteil des Handels werde bis Ende 1998 auf 30 Prozent gesteigert, haben die Starnberger schon heute erfüllt: Zur Zeit gehen 35 Prozent auf das Konto der Händler. Das mittelfristige Ziel liegt bei 40 Prozent. Auch die unübersichtliche Zahl von 120 Distributoren, die Diamond noch Ende 1996 belieferte, ist inzwischen auf sechs geschrumpft.

MÜNCHEN: Still war es in den letzten Monaten um die Diamond Multimedia GmbH geworden - wegen Nabelschau. Mit dem ehemaligen 3Com-Europa-Chef Franz Fichtner an der Spitze wollen sich die Starnberger wieder Gehör verschaffen.Der Grad zwischen Retail und OEM/Integration ist schmal. Man kann mit wenig Aufwand viele Fehler machen. Das kenne ich von 3Com", weiß Franz Fichtner zu berichten. Dieses Bekenntnis zeigt, daß sich der ehemalige 3Com-Europa-Chef bei seinem neuen Arbeitgeber sehr schnell zu Hause fühlen wird. Denn eben hier lag in der Vergangenheit auch bei Diamond manches im argen. Zur diesjährigen CeBIT hatte der Hersteller für Multimedia- und Internet-Produkte der Händlerschaft Wiedergutmachung gelobt, nachdem er den indirekten Kanal zugunsten von OEMs und Systemintegratoren vernachlässigt hatte (siehe ComputerPartner 4/1997). Das damalige Versprechen, der Umsatzanteil des Handels werde bis Ende 1998 auf 30 Prozent gesteigert, haben die Starnberger schon heute erfüllt: Zur Zeit gehen 35 Prozent auf das Konto der Händler. Das mittelfristige Ziel liegt bei 40 Prozent. Auch die unübersichtliche Zahl von 120 Distributoren, die Diamond noch Ende 1996 belieferte, ist inzwischen auf sechs geschrumpft.

Internet und Multimedia statt bloße Grafikkarten, eine Marke statt drei Marken; 150 statt 120 Mitarbeiter; Fachhandel, Integration und OEMs statt nur die beiden letzteren Kanäle; 50 Kunden statt 200: So faßt Diamond zwei Jahre nach dem Zusammenschluß mit SPEA seine "Phase der Konsolidierung" in Europa zusammen. Die aktuelle Produktpalette besteht aus den Multimedia- und Grafikbeschleunigern Stealth und Viper, den professionellen Grafiksystemen Fire, der PC-DVD-Upgrade-Karte Maximum, den 3D- und Sound-Beschleunigern Monster für den Spiele-Freak, sowie weiterem Zubehör, darunter auch Modems und Videokonferenz-Pakete. Als wichtigstes wirtschaftliches Ziel wird selbstredend "aggressives Wachstum" genannt. Weltweit hat Diamond 1996 knapp 600 Millionen Dollar umgesetzt. Wegen der Kosten zweier Übernahmen schreibt das Unternehmen jedoch seit zwei Jahren rote Zahlen. Ein Viertel des Umsatzes entfällt auf den europäischen Markt. Wie es in Deutschland aussieht, darüber schweigen sich die hiesigen Manager aus. Allerdings signalisiert das erklärte Ziel, hierzulande überproportional wachsen zu wollen, daß es einigen Nachholbedarf zu geben scheint. Auf Fichtner wartet in jedem Fall eine Menge Arbeit. Der Name Diamond ist den deutschen Anwendern weit weniger geläufig als den amerikanischen, heißt es in Starnberg unter Hinweis auf entsprechende Umfragen. Trotzdem will man schon im nächsten Jahr bei Beschleunigerkarten, Modems, SCSI-Adaptern und High-end-Grafik die Nummer Eins sein. Ein konkretes Marketing-Konzept gibt es indes noch nicht.

Es sei aber, so Fichtner, bereits angedacht. (ld)

Ex-Netzwerker Fichtner sieht sich bei Multimedia und Internet auf der Höhe der Zeit.

Viper und andere Multimedia-Karten werden von Starnberg aus nicht nur verkauft, sondern dort auch entwickelt.

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