Mit freundlichen Grüßen ...

29.10.1998

Messe München GmbHProjektleitung Systems

Herrn Ernst Kick

Messegelände

81823 München

München, 26.10.1998

Sehr geehrter Herr Kick,

herzliche Gratulation zu einer erfolgreichen Systems auf dem neuen, großartigen Messegelände in München. Fast 130.000 Besucher, davon 13.000 im Dealers-only-Bereich - das sollte doch die Kritiker dieser Herbstveranstaltung endlich einmal zum Verstummen bringen. Ich selber kann es nicht mehr hören: Jahr für Jahr stellen die Bedenkenträger der Branche die Existenzberechtigung und die Zukunft der Systems gebetsmühlenartig in Frage, Jahr für Jahr dieselben Sprüche, die einem schon zu den Ohren wieder rauskommen. Ätzend, langweilig, überflüssig.

Jahr für Jahr natürlich auch wieder die Stimmen einiger Aussteller, die über mangelnden Besucherzuspruch jammern (in der Regel dieselben Leute, die auf der Cebit die Heerscharen von Plastiktütenträgern verfluchen). Wer trägt schuld daran, daß ihre Stände verwaist bleiben? Einer jedenfalls auf keinen Fall: die betreffenden Aussteller selbst. Schuld ist immer "die Messe", die "es nicht bringt". Das ist erbärmlich. Genauso könnte sich der VfB Stuttgart beim Oberbürgermeister, der dem Verein das Stadion zur Verfügung stellt, beschweren, daß derzeit kaum noch Fans die Tribünen füllen. Tut der VfB aber nicht. Weil er weiß, daß, wenn seine Kicker einen guten Job machen, auch die Zuschauer kommen. Und wenn sie keinen guten Job machen, bleibt die Hälfte des Stadions eben leer.

Genauso ist es auf einer Messe: Verantwortlich für den Messeerfolg sind in erster Linie die Aussteller selbst. Und für diejenigen Unternehmen, die ihren Systems-Auftritt sorgfältig und professionell vorbereitet haben, hat sich der Aufwand auch in diesem Jahr ausgezahlt. Wer natürlich meint, schon allein mit dem Anmieten der Standfläche das Nötige getan zu haben und dann auf Laufkundschaft wartet, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er langsam einstaubt. Für die Besucher gilt das gleiche: Wer nur über die Messe schlendert mit der Einstellung "Mal sehen, was es Neues gibt", ist selber schuld, wenn er am Ende des Tages enttäuscht wieder heimfahren muß.

Eine Ihrer besten Entscheidungen der letzten Jahre war zweifelsfrei die Einrichtung des Dealers-only-Bereichs. Daß dieser Szene-Treff in diesem Jahr abermals sowohl von der Ausstellungsfläche als auch von der Ausstellerzahl und dem Besucheraufkommen zugenommen hat, zeigt die hervorragende Akzeptanz dieses Konzepts. Natürlich: Die Zahl der am Markt tätigen IT-Fachhändler und damit das Potential der Dealers-only-Besucher ist endlich. Daß sich die Interessenten bei verdoppelter Ausstellungsfläche und zahlreicheren Ständen auch mehr verteilen als im letzten Jahr, mag zwar dem einen oder anderen Aussteller weniger gefallen, liegt aber nun mal in der Natur der Sache. Auch im Dealers-only-Bereich gilt: Vorbereitung ist alles. Wer nur auf Laufkundschaft wartet, sollte sich ein gutes Buch mitbringen.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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