Mit freundlichen Grüßen ...

21.01.1999

Hebrock & Proß Systempartner GmbHGeschäftsführung

Herrn Gerald Püster

Deister Straße 17

30449 Hannover

München, 18.01.1999

Sehr geehrter Herr Püster,

für ComputerPartner-Redakteurin Cornelia Hefer stand die letzte Woche ganz im Zeichen der Firma Sony.

Die Geschichte entstand, wie so viele Geschichten entstehen. Man telefoniert miteinander, wünscht sich ein gutes und erfolgreiches neues Jahr und plaudert über dies und das und was sich gerade in der Branche tut. Unter anderem erfuhren wir in diesem Telefonat mit einem Branchenkenner, daß es in die Monitor-Division von Sony kräftig

reinregnen soll. Schon seit längerem, berichtete unser Informant, läuft es in dieser Abteilung nicht mehr rund, die Verlagerung von München in die Zentrale nach Köln hat nicht viel geholfen, man rennt den Zielen hinterher und zwischen Abteilungsleiter Florian Schwarzer und seinem Chef, Sony-Geschäftsführer Karl Pohler, gab es Zoff. Ende letzten Jahres war die Geduld von Pohler erschöpft. Er schickte gleich das gesamte Top-Management dieser Abteilung nach Hause. Kommt auch nicht alle Tage vor.

Für uns Informationen genug, um die Recherchemaschine in Gang zu setzen. Kollegin Hefer klemmt sich ans Telefon und löchert Sony-Vertriebspartner und -Wettbewerber. Was ist los bei Sony, wie klappt die Zusammenarbeit, stimmt die Produktpalette noch, ist die Vertriebsstrategie zeitgemäß, wie steht es bei den Marktanteilen?

Der übliche Fragenkatalog halt, den man bei solchen Recherchen abarbeitet. Dann natürlich die Nachfrage bei Sony in Köln. Dort ist man überhaupt nicht begeistert über unsere Ermittlungen. Verständlich. Schließlich handelt es sich hierbei um Firmeninterna, die man nicht gerne an die große Glocke hängt. Das genervte Stöhnen

des Pressereferenten Olaf Pempel ist bis nach München zu hören. Sch..., wird er gedacht haben, hier braut sich etwas zusammen, was meinem Vorgesetzten gar nicht gefallen wird. Sony-Chef Pohler ist dafür bekannt, daß er auf kritische Berichterstattung ausgesprochen nervös reagiert.

Dementsprechend schleppend kommen die Informationen aus der Sony-Zentrale. Immerhin werden die Fakten bestätigt. Schwer tut man sich mit einer offiziellen Stellungnahme zu den Hintergründen der Entlassung der Monitor-Manager. Doch Kollegin Hefer bleibt hartnäckig. Schließlich dann doch noch ein Gespräch. Man trifft sich Donnerstag abend, 22:00 Uhr, beim Münchener Edel-Italiener Grissini in Schwabing. Bei Spaghetti Alio e Olio, Seezunge und Weißwein erläutern Sony-Direktor Leo Bonengl, Produkt-Manager Guido Karbautzki und Pressereferent Pempel der ComputerPartner-Redakteurin die Lage. Nach fast drei Stunden kann Kollegin Hefer den Sack zumachen - die benötigten Informationen sind zusammen.

Der Rest ist Routine, aber trotzdem schwierig. Wie bringt man die gesammelten Rechercheergebnisse in nur knapp 90 Zeilen unter, die für den Aufmacher zur Verfügung stehen? Nach mehreren Ansätzen, Umformulierungen, Streichungen, Kürzungen und Ergänzungen steht der Artikel. Und zwar auf Seite 1. Wenn er für Sie als Sony-

Vertriebspartner nützliche Informationen enthält, hat sich die Arbeit gelohnt.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

Zur Startseite