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13.12.2001

ComputerPartner

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München, 10.12.2001

"Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum"

Liebe Leser,

das Jahr 2001 geht langsam zu Ende. Und es ist gut so. Denn 2001 war aus Sicht der Wirtschaft ein schlechtes Jahr. Dabei war es ein besonderes Jahr, da es, streng genommen das erste Jahr im neuen Jahrtausend war. Insofern ein klarer Fehlstart. Sollten die restlichen Jahre des Millenniums nicht besser werden, dann gute Nacht.

Was war das für ein Jahr! Viele Firmen hat es kräftig durchgeschüttelt, zahlreiche kamen unter die Räder. Auch in der Zunft der IT-Fachzeitschriften kam es zu einer brutalen Bereinigung. Etliche Publikationen, zum Teil erst Anfang dieses Jahres gestartet, sind vom Markt verschwunden. Die bekanntesten sind "Wirtschaftswoche E-Business" (hier kam das Aus nach nur wenigen Ausgaben), "Business 2.0", "Net-Investor" und "Net-Business". Die wesentlichen Gründe: keine klare Zielgruppendefinition, ein schwacher Anzeigenmarkt, aufgeblasene Redaktionen und verlegerische Fehlentscheidungen (zum Beispiel der teure Kiosk-verkauf des Fachblattes "Net-Investor").

ComputerPartner hat sich vor diesem Hintergrund ausgezeichnet geschlagen. Über 100 Prozent Zielerreichung beim Umsatz wie beim Profit im abgelaufenen Geschäftsjahr - das kann sich sehen lassen. Die wesentlichen Gründe für diese gute Leistung sind aus meiner Sicht: zuallererst eine klar definierte und marktrelevante Leserzielgruppe. Zweitens die kompromisslose redaktionelle Ausrichtung auf die Informationsbedürfnisse dieser Zielgruppe (herzlichen Dank bei dieser Gelegenheit an alle Leser, die an unserer Leserbefragung zur Optimierung des Heftes teilgenommen haben). Zudem ein schon traditionell stark ausgeprägtes Kostenbewusstein. Und natürlich eine großartige Mannschaft in Redaktion, Anzeigenverkauf, Vertrieb und Marketing.

Dennoch: Auch wir leben nicht auf einer Insel. Auch wir sind von der Gesamtentwicklung der Konjunktur und des IT-Marktes abhängig. Auch wir müssen uns noch ein bisschen mehr anstrengen, um unsere Ziele zu erreichen. Auch wir stehen vor der Aufgabe, jede Mark oder jeden Euro zweimal umzudrehen, bevor wir sie oder ihn ausgeben.

Die wesentliche Frage jetzt, kurz vor dem Ende des Jahres, lautet: Was erwartet uns in 2002? Wo stehen wir im Krisenverlauf - noch am Anfang, haben wir das Schlimmste schon überstanden, wann zieht die Konjunktur wieder an? An Einschätzungen, Prognosen und Signalen mangelt es zwar nicht, sie sind aber keine Hilfe, weil sie das ganze Spektrum der Möglichkeiten abdecken, von furchterregend und deprimierend bis ermutigend und hoffnungsfroh. Auch bei meinen Gesprächen mit Ihnen stelle ich diese Unsicherheit fest: Niemand weiß, wann die Krise überwunden ist.

Wie soll man in dieser Situation planen? Sie kennen sicher den Spruch "Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum". Da ist ja was dran. In den vergangenen zwei Jahren haben wir eine erhebliche Beschleunigung der Veränderungsgeschwindigkeit gerade im Wirtschaftsleben und in der IT-Branche festgestellt. Die Konsequenz davon: Obwohl gerade jetzt Planung wichtig wäre, ist Planung gerade jetzt fast unmöglich. Das ist das Schizophrene: Unsere schnelllebige Zeit fordert zwar Planung und Orientierung, gleichzeitig verhindert sie aber auch Planung und Orientierung. Und beides tut sie im selben Maße.

Liebe Leser, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen des gesamten ComputerPartner-Teams ein friedvolles und erholsames Weihnachtsfest und für das neue Jahr geschäftlich und privat alles Gute. Mögen sich all Ihre guten Pläne erfüllen!

Damian Sicking

PS: Dies ist die letzte reguläre ComputerPartner-Ausgabe des Jahres 2001. Als besonderes Highlight erscheint am nächsten Donnerstag, dem 20. Dezember, unser Sonderheft "Die wichtigsten Personen im deutschen IT-Handel".

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