Mit freundlichen Grüßen ...

08.08.2002

ComputerPartner

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ComScent GmbH

Geschäftsführung

Frau Monika Schoerghofer

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München, 05.08.02

Der "Sniffman" - optimal für alle Nasenbären

Sehr geehrte Frau Schoerghofer,

als mein Kollege Hans-Jürgen Humbert mir sagte, dass die ComScent GmbH ein Gerät entwickelt habe, das Gerüche für PC- und Konsolenspiele, für Internetanwendungen und Fernseher produziere, dachte ich spontan: So'n Quatsch. Braucht kein Mensch. Im besten Falle überflüssig. Und wie soll das überhaupt funktionieren? Was die letzte Frage betrifft, so hat Herr Humbert in seinem Artikel auf Seite 31 das Nötigste dazu geschrieben.

Je länger ich über Ihre Entwicklung nachdachte, desto mehr positive Seiten konnte ich ihr abgewinnen. Mir sind ein paar sehr sinnvolle Anwendungen eingefallen. So ist der "Sniffman", wie Sie das Produkt vorläufig nennen, zum Beispiel hervorragend geeignet für Personen, die zwar offiziell das Rauchen aufgegeben haben, sich aber immer noch heimlich eine anstecken. Wenn dann die Klamotten nach Rauch riechen, kann man mit Unschuldsmiene und Entrüstung erklären: Das war der "Sniffman", genauer gesagt der fiese Zuhälter in dem PC-Spiel, der geraucht hat wie ein Schlot. Gut geeignet ist der "Sniffman" auch für untreue Ehemänner: "Ich rieche nach Parfum? Ach so, das muss aus dem ,Sniffman' gekommen sein, als ich heute im Internet war und nach einem Geschenk für dich gesucht habe, mein Schatz." (Achtung: Wirkt nicht, wenn man Lippenstift am Hemdkragen hat.)

Auch Business-Anwendungen sind möglich. Beispiel: Kaum kommt der Chef ins Zimmer, verströmt der "Sniffman" auf Tastendruck einen penetranten Schweißgeruch. Das hat gleich zwei Vorteile: Erstens ist der Chef davon beeindruckt, wie sich sein Mitarbeiter heute wieder reinhängt, und zweitens verschwindet er schnellstmöglich wieder. (Für Chefs gilt: Im Falle von Schweiß-geruch bei den Mitarbeitern immer genau hinriechen - könnte ein Täuschungsmanöver sein.) Ist der Chef wieder draußen, und kommt die hübsche Assistentin aus der Marketing-abteilung ins Büro, lässt man diesen Duft aus der Fernsehreklame verströmen, der Frauen willenlos macht und mit dem einem "alles passieren kann".

Kurzum: Der "Sniffman" ist eine tolle Sache. Schade, dass es ihn noch nicht zu kaufen gibt. Für mich steht außer Zweifel, dass es einen Riesenmarkt mit Millionen von Kunden dafür gibt. Wer das sein soll? Na, alle Nasenbären dieser Welt. Und davon gibt es ziemlich viele.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking

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