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11.12.2003

ComputerPartner

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Wizcom Technologies Ltd.

Vertriebsniederlassung Deutschland

Herrn Jörg Winhold

Marie-Curie-Ring 38

63477 Maintal

München, 08.12.2003

Nutzwert: in Geschenkpapier unterm Weihnachtsbaum liegen

Sehr geehrter Herr Winhold,

es gibt Mitglieder in unserer Redaktion, die meinen, der "Superpen" von Wizcom sei total überflüssig und der Preis von 199 Euro eine Frechheit (Artikel dazu auf Seite 31 dieser Ausgabe). Ich bin völlig anderer Meinung, vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit.

Wie jedes Jahr im Advent sind viele Menschen verzweifelt, weil sie keinen blassen Schimmer haben, was sie ihren Liebsten schenken sollen. Wie man weiß, sind die schönsten Geschenke die Dinge, die man sonst nicht kaufen würde, weil sie nicht wirklich notwendig sind.

Deshalb erfreuen sich Schlafanzüge und Schnellkochtöpfe bei den Beschenkten auch nur begrenzter Beliebtheit - die Sachen bräuchte man sowieso.

Vor diesem Hintergrund ist Ihr "Superpen" das ideale Geschenk. Er ist

- nicht wirklich notwendig

- pädagogisch unbedenklich

- als technisches Gerät auch für die Gameboy-Generation geeignet

- dennoch nicht zu kompliziert in der Anwendung (also auch etwas für Frauen und ältere Menschen)

- auch von Männern einfach in Geschenkpapier einzupacken.

Ich fasse zusammen: Der wirkliche Nutzwert des "Superpen" besteht darin, dass man ihn hübsch in Geschenkpapier einpacken und ihn unter den Weihnachtsbaum legen kann. Das ist seine wahre Bestimmung. Völlig unverständlich daher, dass Sie diesen Aspekt in Ihren Verkaufs- und Marketingunterlagen nicht herausgestrichen, ja nicht einmal erwähnt haben. Jetzt ist es dafür natürlich ein bisschen spät, Weihnachten ist ja schon in ein paar Tagen. Aber nächstes Jahr sollten Sie daran denken.

Gut, wie lange die Freude über das Geschenk beim Beschenkten andauert, ist eine andere Sache. Die Übersetzungsfunktion zum Beispiel kann man ja wirklich in der Pfeife rauchen. Denn der Stift übersetzt nur einzelne Wörter, aber nicht den ganzen Satz. Nehmen wir zum Beispiel das englische Wort "translate". Die gebräuchliche deutsche Übersetzung heißt "übersetzen". Aber "translate" heißt im Deutschen unter anderem auch "übertragen", "umsetzen" (z. B. Gedanken in Taten), "auslegen", "ausdrücken", "versetzen", "überführen", "verlegen", "entrücken" sowie "auf-" oder "umarbeiten" - kommt ganz auf den Kontext an, in dem das Wort steht. Wenn der Stift die korrekte Übersetzung im Kontext nicht kann, dann wird man ihn nicht lange einsetzen.

Aber gut, das sind Kleinigkeiten. Ist ja bei vielen Geschenken so. Wie viele Gesellschaftsspiele modern beispielsweise vor sich hin, nachdem sie nur zwei Mal gespielt wurden? Für die musste man zwar nicht 199 Euro auf den Tisch legen, aber was soll der Geiz? Und mit dem Preis drücken wir ja auch die Wertschätzung aus, die wir der jeweiligen Person entgegenbringen. Die Erbtante sollte einem schon mal 199 Euro wert sein, meine ich.

In einer Ihrer Marketingunterlagen habe ich gelesen, dass Wizcom mit insgesamt 800.000 verkauften Einheiten Weltmarktführer für Scanner- und Übersetzungs-Pens ist. Wenn Sie es geschickt anstellen, können Sie die Verkaufszahl im nächsten Jahr verdoppeln. Dazu müssen Sie Ihre Stifte nur neu positionieren: als Weihnachts-, Geburtstags-, Kommunions- und Weiß-der-Geier-Geschenk. In diesem Sinne:

Frohe Weihnachten!

Damian Sicking

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