Mit Internet-Publishing-Lösung auf VAR-Fang

22.11.1996
MÜNCHEN: Das Unternehmen, das noch nicht mit einer Web-Seite im Internet vertreten ist, muß im Moment wirklich gute Gründe vorweisen. Es kann zum Beispiel auch mangelnde HTML-Kenntnissse vorschützen. Dem will jetzt Software-Anbieter Softquad zusammen mit VARs auch den Boden entziehen.HTML-Seiten ins Internet zu stellen, stellt die Voraussetzung für die Präsenz im Netz der Netze dar. Die dazu erforderlichen HTML-Kenntnisse sind in vielen Unternehmen - noch - Mangelware. Trotzdem muß man sich nicht unbedingt als Web-Ignorant blamieren, denn es stehen mittlerweile Publisher-Werkzeuge diverser Anbieter zur Verfügung. Am bekanntesten dürfte in Mac-Kreisen Adobes Sitemill sein, in der Windows-Welt Frontpage. Für sie braucht es keine HTML-Programmierkenntnisse. Denn die Tools offerieren grafische Benutzeroberflächen und Auszeichnungswerkzeuge, mit denen die gewünschten Web-Texte und -Bilder angelegt, als Dateien konvertiert werden und dann wie mit HTML geschrieben im Internet erscheinen, wo sie auf Browser warten.

MÜNCHEN: Das Unternehmen, das noch nicht mit einer Web-Seite im Internet vertreten ist, muß im Moment wirklich gute Gründe vorweisen. Es kann zum Beispiel auch mangelnde HTML-Kenntnissse vorschützen. Dem will jetzt Software-Anbieter Softquad zusammen mit VARs auch den Boden entziehen.HTML-Seiten ins Internet zu stellen, stellt die Voraussetzung für die Präsenz im Netz der Netze dar. Die dazu erforderlichen HTML-Kenntnisse sind in vielen Unternehmen - noch - Mangelware. Trotzdem muß man sich nicht unbedingt als Web-Ignorant blamieren, denn es stehen mittlerweile Publisher-Werkzeuge diverser Anbieter zur Verfügung. Am bekanntesten dürfte in Mac-Kreisen Adobes Sitemill sein, in der Windows-Welt Frontpage. Für sie braucht es keine HTML-Programmierkenntnisse. Denn die Tools offerieren grafische Benutzeroberflächen und Auszeichnungswerkzeuge, mit denen die gewünschten Web-Texte und -Bilder angelegt, als Dateien konvertiert werden und dann wie mit HTML geschrieben im Internet erscheinen, wo sie auf Browser warten.

Daß der Markt für Publishing-Produkte insbesondere für Intranets vorhanden ist, belegt unter anderem eine Studie von IDC, wonach 56 Prozent aller Internetlösungen für Intranets eingesetzt werden sollen. Eine Studie der ComputerPartner-Schwesterzeitung "Computerwoche" belegt dieses Interesse für deutsche Unternehmen eindrucksvoll (siehe ComputerPartner 16, S. 28).

Exakt diesen Markt hat der deutsche Ableger des kanadischen SGML-Spezialisten Softquad in München bei der Vermarktung seines Tools "Hotmetal Intranet Publisher" (HIP) im Visier. Aufbauend auf HTML bietet HIP eine Intranetlösung, die sich laut Anbieter nahtlos in Windows-, Mac- und Unix-Umgebungen integrieren läßt. Das Softwarepaket besteht aus dem Web-Editor Content Creator, der Dokumenten- und Link-Verwaltung Publisher & Site Manager und dem Viewer, einer Browser-Erweiterung für den Netscape Navigator und den MS Internet Explorer. Selbstredend unterstützt das Paket Multimedia-Erweiterungen wie Shockwave, AktiveX und Java Applets. Zudem können auch eigene HTML-Erweiterungen definiert werden, so zum Beispiel Artikelnummern und Mitarbeiternamen für gezielte Abfragen von Dokumenten. Da diese auch als benutzerdefinierte Ausschnitte von dem Hauptdokument auf dem Bildschirm erscheinen, ist sich Stengel sicher, daß "wir das komplettes Produkt am Markt haben".

"Im Internet muß man auch mit einfach zu erlernenden Instrumenten publizieren können", lautet das Credo des frischgebackenen Softquad-Geschäftsführers Helmut Stengel, womit er mit den Mitbewerbern auf einer Linie liegt. Anders als diese will er aber HIP über den Fachhandel, und hier insbesondere über VARs, vertreiben.

Das VAR-Programm

Wer bereits Kompetenz im Internet hat, ist für unser Produkt ideal," wirbt der ehemalige Leiter des Lotus-Business-Partner-Programms für sein unter "How to grow your own Internet Business" firmierenden Partnerprogramm. Um den VARs den Start in das Intranet-Geschäft zu erleichtern, bietet Softquad unter anderem an:

- Produkt- und Verkaufstraining in Form von Seminaren. Dazu gehören auch Newsletter, Hintergrundberichte und Referenzmaterialen.

- Technischer Support und Marketingunterstützung. "Wer hier pfiffig ist, kann sich einen regionalen Markt aufbauen", prognostiziert Stengel. Weil aber auch Pfiffigkeit befördert werden will, gibt Softquad Argumentationshilfen für Kundengespräche und stellt einen Mitarbeiter für das Account Management zur Verfügung. In die Marketingaktivitäten von Softquad werden Partner dergestalt mit einbezogen, daß sie an Mail, Werbe- und Messeauftritten teilnehmen. "Wir wollen, daß unsere Partner aktiv unser Produkt vermarkten", gibt Stengel die Marschrichtung vor.

Dadurch erhofft sich Softquad, den Publishermarkt zu durchdringen. Zum Zeichen, daß die Münchener nicht allein gegen Microsoft und Adobe ankämpfen und bald mangels Marketingerfolg eine trostlose Nischenexistenz führen müssen, verweist Stengel auf das unlängst geschlossene Abkommen mit Novell. Deren Internetserver wird ab sofort mit der Softquad-Lösung ausgeliefert.

Distribution, Retail und Mailorder

Da Softquad allerdings auch auf Distribution, Retail und MailOrder setzt, ist für den Geschäftsführer klar, daß er bei seinem Produkt für Vorteile für die VAR-Schiene sorgen muß. So verspricht Stengel, daß es "keine absoluten Discounts gibt". Außerdem will er "den Mehrwert, den sich VARs durch ihre Kompetenz bei Intranetlösungen erarbeiten können, durch zusätzliche Qualifikationen sichern". Dabei denkt er beispielsweise an den von IBM propagierten "Internet-Führerschein". "Wir müssen uns hier etwas ausdenken, um uns ein scharfes Profil gegenüber unseren Mitbewerbern zu geben", skizziert er die noch im Entstehen begriffenen Überlegungen.

HIP ist ab Mitte November für Windows, Macs und Unix verfügbar. Der Straßenpreis soll für die Einzellizenz bei 800 Mark liegen; für das Pilot-Pack (ein Autorensystem, ein Site Manager, fünf Browser-Erweiterungen) sind zirka 1.030 Mark zu zahlen. (ld/wl)

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