Mit Microsoft ins Netz

30.10.2006
Microsoft sagte: Es ist so weit: Der 1. November 2006 war der Stichtag, um in Deutschland mit seinem Webdienst "Office Live" auf den Markt zu gehen.

Von Alexander Roth

Ob es tatsächlich schon so weit ist, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Aber eines ist sicher: Noch in den ersten Tagen dieses Monats können sich kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland ein Abonnement von Microsofts neuem Webdienst "Office Live" holen und diesen in der Folgezeit auch für sich nutzen.

Office Live ist ein übers Internet bereitgestellter Service im Rahmen der "Live"-Kampagne von Microsoft, der nicht, wie mancher vielleicht vermuten mag, Office-Anwendungen wie Word oder Excel bereitstellt, sondern den Unternehmen zur eigenen Homepage verhelfen soll.

Zudem umfasst Office Live verschiedene Geschäftswerkzeuge, beispielsweise um Kundendaten zu verwalten. Sämtliche Dienste sind eng mit dem Office-Paket von Microsoft verknüpft.

Microsoft bietet Office Live in drei verschiedenen Paketen an, wobei der Vertrieb ausschließlich über Partner erfolgen soll. Vor allem die zahlreich angeheuerten "Information Worker" aus dem Partnerprogramm der Redmonder sollen sich bei den größeren und aufwendigeren Paketen hervortun.

Das einfachste Angebot "Office Live Basic" ist kostenlos: Mit ihm erhalten Unternehmen einen Domain-Namen, Platz für eine Homepage mit etwa 30 MB, fünf E-Mail-Konten mit 2 GB Speicherplatz sowie Werkzeuge zum Webdesign inklusive der Möglichkeit, Traffic-Analysen durchzuführen. Finanzieren soll sich das Paket über Werbung.

Die beiden aufwendigeren Angebote "Collaboration" und "Essentials" sind dagegen gebührenpflichtig. Ab zirka 30 Euro im Monat können anwendende Firmen neben den Basic-Leistungen mit aufgestocktem Speicherplatz auf Geschäftsanwendungen und einen Kalender zugreifen sowie ihre Mitarbeiter- und Kundendaten per Internet verwalten können. Zudem lässt sich der Webservice dann mit Microsofts Sharepoint-Portal und der html-Anwendung Frontpage verbinden.

Microsoft Office Live steht im Zeichen der "Consumerization", die Konzernchef Steve Ballmer seit Jahren gebetsmühlenartig immer wieder als neuen Trend ausruft. Was er darunter versteht, zeigt die seit Monaten in den USA angebotene Betaversion des Services: Microsoft hatte seine technikversierten Partner dazu aufgerufen, branchenspezifische Varianten für "Office Live" zu entwickeln - eine Forderung, die der Hersteller auch in Deutschland an seine Partner stellen wird.

Das kurzfristige Geschäft erhofft sich Microsoft jedoch von kleineren Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern, die noch keine eigene Internetpräsenz haben. Der Hersteller nennt hier vor allem weniger IT-affine Branchen wie Arztpra-xen, Rechtsanwaltskanzleien oder Handwerksbetriebe.

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