Mit Multifunktionslösungen Servicekosten für Einzelgeräte sparen

29.08.2002
Die Festo AG wollte in ihrem neuen Technologiezentrum weit gehend auf Einzelarbeitsplatzdrucker, Faxgeräte und Tischkopierer verzichten. Der Dienstleister Kappel & Dierolf nahm sich des Problems an, installierte bei dem Maschinenbauer Drucksysteme von Canon und integrierte diese ins Netzwerk.

Bereits 57 Jahre ist es her, dass die Firma Kappel in Nürtingen, Landkreis Esslingen, gegründet wurde. Der Dienstleister hat sich von Jahr zu Jahr immer weiter vergrößert. Seit 1991 teilt sich das Unternehmen in drei Bereiche: die Büroorganisation GmbH, die Service GmbH und die Leasing GmbH. Vor neun Jahren übernahm Kappel die Firma Dierolf im benachbarten Kirchheim und firmiert seitdem unter dem Namen Kappel & Dierolf. 42 Mitarbeiter sind in den beiden Standorten Nürtingen und Kirchheim-Teck mittlerweile beschäftigt, wobei der Standort Kirchheim als reine Büromöbelniederlassung dient. Das vergangene Jahr war geprägt von einen Großkundenauftrag der Festo AG, bei der über 100 Drucksysteme in das Netzwerk integriert wurden.

Kappel & Dierolf nutzte dabei die seit 1991 bestehenden Kundenkontakte zu Festo. Das Unternehmen eröffnete im vergangenen Jahr ein neues Technologiezentrum in Esslingen. Im Rahmen dieses Neubaus wollte Festo die Anzahl der Einzelarbeitsplatzdrucker reduzieren und allen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, im Firmennetzwerk zu drucken. Dadurch sollten die Kosten reduziert werden, da der Serviceaufwand bei vormals vier Druckern pro Büro untragbar geworden war.

Auf der Cebit 2000 fielen Festo die Multifunktionsgeräte von Canon auf: "Die GP-Systeme verfügten über alle Features, die wir benötigten. Da wir nicht nur auf den Arbeitsplatzdrucker verzichten wollten, sondern auch auf einzelne Faxgeräte und kleine Tischkopierer, schienen diese Systeme die optimale Lösung für uns zu sein", erläutert Helmut Claß, Leiter Anwendungsbetrieb/Service bei Festo.

Nun musste nur noch ein geeigneter Dienstleister gefunden werden, der die Systeme im Technologiezentrum installieren sollte. "Festo wollte auf jeden Fall einen regionalen Partner", erklärt Robert Bressmer, Vertriebsleiter bei Kappel & Dierolf.

Lasten- und Pflichtenheft war zu erfüllen

Festo startete eine Ausschreibung und stellte ein umfangreiches Lasten- und Pflichtenheft auf, das es zu erfüllen galt. "Darin waren die Anforderungen definiert, die Festo an den Dienstleister hatte, wie beispielsweise Drucken unter Windows oder aus SAP", so Bressmer."Wir haben die Aufgabenstellung bis in kleinste Detail abgearbeitet."

In Zusammenarbeit mit Canon organisierte der Dienstleister neun Informationsveranstaltungen, an denen insgesamt etwa 800 Mitarbeiter von Festo teilnahmen. Kappel & Dierolf bekam schließlich den Zuschlag und erstellte einen Kostenplan, der von Festo abgesegnet wurde. "So lag die Verhandlungsdauer letztendlich bei knapp einem Jahr", sagt der Vertriebsleiter.

Integration der Systeme ins Netzwerk

Nach Abschluss der Verhandlungen begann der Dienstleister im Mai 2001 mit der Installation von insgesamt 105 Canon-Multifunktionssystemen der Typen "GP 285" und "CLC-900", alle mit kompletter Netzwerkanbindung. Ein vierköpfiges Team integrierte bereits vorhandene Systeme ebenfalls in das Netzwerk. Hierbei bediente sich Kappel & Dierolf der Hilfe eines Subunternehmens, des Systemhauses Stethos. "Festo hat eine hauseigene Schrift, die Meta-Schrift: Diese muss auf allen Geräten funktionieren. Stethos hat die Schrift auf allen Druckern implementiert", erklärt Wolfgang Kappel, Geschäftsführer bei Kappel & Dierolf.

Insgesamt neun Monate hat die Installation der Canon-Systeme gedauert. Zwischen sechs und acht Systeme wurden immer schubweise installiert, dazwischen gab es laut Kappel Pausen von zwei bis drei Wochen. Die Implementierung der CLC-Systeme unter HP-UX und für SAP-Anwendungen gestaltete sich anfänglich schwierig und nahm auch mehr Zeit in Anspruch als geplant. Der Kostenumfang des Projekts lag bei 730.000 Euro, wobei 665.000 Euro allein auf die Hard- und Software entfielen.

Multifunktionsgeräte für die Großraumbüros

Nach Installation der Drucker wurden alle Festo-Mitarbeiter durch den Dienstleister auf den neuen Systemen geschult. "Das haben wir ganz flexibel in kleinen Gruppen gemacht", so Kappel. Nach Anfangsschwierigkeiten sei mittlerweile auch die Mitarbeiterakzeptanz zufrieden stellend. "Die Systeme stehen jeweils in den Großraumbüros sowie vor den Büros auf dem Gang als Ersatzsysteme, falls größere Druckjobs umgeleitet werden müssen oder ein System ausfällt", erläutert Kappel. "Jeder Mitarbeiter hat auf mehrere Systeme Zugriff, auch auf Farbdrucker. Diese stehen an den entsprechenden Druckstationen und sind nochmals an einen isolierten Rechner mit CD-ROM-Laufwerk angeschlossen. So können beispielsweise umfangreiche Präsentationen ausgedruckt werden, die zu viel Speicher im Netzwerk benötigen würden."

Durch IBMs System-Management-Lösung "Tivoli" ist Kappel & Dierolf mit seinem Kunden verbunden. Falls ein Problem an den Geräten auftritt, schicken die Festo-Mitarbeiter ein Ticket (Fehlermeldung) an den Partner. Da jedes Drucksystem mit einer Nummer versehen ist, kann der Dienstleister genau erkennen, um welches Gerät es sich handelt. Sobald das Problem behoben ist, schickt Kappel & Dierolf eine Rückmeldung an Festo. Die vereinbarte Reaktionszeit liegt laut Kappel bei vier Stunden. Derzeit sind die Servicemitarbeiter jedoch bereits binnen einer Stunde vor Ort.

Die Vorteile der neuen Systeme liegen für Claß klar auf der Hand:"Mit der Canon-Lösung erhalten wir zunächst mehr Kostentransparenz und können langfristig Kosten deutlich reduzieren, da kein Service mehr für Einzelgeräte anfällt." Eine wichtige Rolle spielt auch das papierarme Büro, das sich mit Multifunktionsgeräten realisieren lässt. Kappel & Dierolf zeigt sich jedenfalls zufrieden: "Wir haben Erfahrung in der Einbindung verschiedener Druckplattformen gewonnen und dadurch auch Folgeaufträge an Land gezogen", so Bressmer.

www.kappel-dierolf.de

www.canon.de; www.festo.de

ComputerPartner-Meinung:

Dass die Einbindung von Druckern ins Netzwerk kein Pappenstiel ist, beweist der vorliegende Projektbericht. Vor allem das Drucken von SAP aus verursacht immer noch Probleme. Mit dem richtigen Know-how lassen sich aber auch diese beheben. Sind auch noch Unix-Kenntnisse vorhanden, kann sich auch ein kleineres Systemhaus an derartigen Ausschreibun-gen beteiligen. (kat)

Solution Snapshot

Kunde Festo AG & Co.

Ruiter Straße 82

73734 Esslingen

Ansprechpartner: Herr Claß

Problemstellung Die Anzahl der Einzelarbeitsplatzdrucker sowie der Faxgeräte sollte reduziertund die Möglichkeit zum Drucken im Netzwerk realisiert werden. Dadurch sollten Servicekosten für Einzelgeräte gespart werden.

Lösung 100 GP-285- und 13 CLC-900-Multifunktionsgeräte von Canon

Hardwarelieferant Canon Deutschland GmbH

Europark Fichtenhain A10

47807 Krefeld

www.canon.de

Dienstleister Kappel & Dierolf

Büroorganisation GmbH

Stegweg 38

72622 Nürtingen

www.kappel-dierolf.de

Ansprechpartner: Herr Bressmer, Herr Kappel

Subunternehmer Stethos Systemhaus

Weimarer Str. 48

71065 Sindelfingen

www.stethos.com

Kontaktaufnahme bestehendes Kundenverhältnis

Verhandlungsdauer ein Jahr

Größte Herausforderung Umfangreiches Lasten- und Pflichtenheft war zu erfüllen. Das Drucken aus den verschiedensten Systemplattformen musste funktionieren.

Länger in Anspruch genommen als vorausgesehen hat Einbindung der Drucker ins HP-UX 10.20, Drucken auf CLC-Systeme von SAP aus

Implementierungsdauer neun Monate

Arbeitsleistung des Dienstleisters 588 Mannstunden

Kostenumfang des Projekts 665.000 Euro für die Hardware, 65.000 Euro für die Dienstleistungen

Service- und Wartungsverträge Vier-Stunden-Vor-Ort-Service. Der Fehlermeldung erfolgt durch das Tivoli-Programm.

Schulung Alle Nutzer der Systeme wurden geschult, die Key-User erhielten zudem spezielle Trainings.

Benefit für den Kunden Kostenreduzierung durch geringeren Serviceaufwand, durchgängiges Druckkonzept für alle eingesetzten Betriebssysteme, Workflow-Optimierung, papierarmes Büro mithilfe der multifunktionalen Systeme

Benefit für den Dienstleister Erfahrungen in der Einbindung diverser Druckplattformen (insbesondere SAP und HP-UX); Referenzprojekt, dadurch Folgeaufträge anderer Firmen

Zur Startseite