Mit neuem Konzept sollen auch EDV-Händler gewonnen werdenN

17.09.1998

HANNOVER: In Zeiten rückläufiger Umsätze mit Unterhaltungselektronik setzen nicht nur die Händler verstärkt auf Produkte aus dem Bereich Multimedia. Auch die Kooperationen erweitern ihr Angebot um Produkte des neuen Mediums. Anläßlich der Cebit Home in Hannover stellte die Electronic Partner GmbH & Co. KG ihre neue Fachhandelslinie "EP:Multimedia" vor. Mit einem Bündel an Dienstleistungen wollen die Düsseldorfer auch reine EDV-Händler ins Boot holen."Der Unterhaltungselektronik-Fachhändler, der überleben will, muß sich mit PCs auseinandersetzen", lautet die für die UE-Branche kennzeichnende Aussage von Ulrich Eising, Produktmanager Multimedia bei Electronic Partner in Düsseldorf. Tatsächlich verringern momentan viele Unterhaltungselektroniker ihr Produktsortiment der "Braunen Ware" (Hifi-, Video- und TV-Geräte) und erweitern das Warenangebot um Produkte aus dem IT-Bereich (siehe auch ComputerPartner Nr. 20/98, Seite 14).

Mit der zur Cebit Home in Hannover lancierten Fachhandelsschiene EP:Multimedia setzt die Kooperation nun verstärkt auf das Geschäft mit den IT-Produkten.

Das Unternehmen will mit der neuen Marketinglinie aber nicht nur seinen etablierten Händlern, vornehmlich aus der UE-Branche, bessere Einkaufskonditionen und ein passendes Marketinginstrumentarium für das PC-Geschäft an die Hand geben. Auch eine bis dato im Kreise der Kooperation eher selten angetroffene Spezies soll für die Verbundgruppe gewonnen werden: "Wir versuchen mit EP:Multimedia auch den klassischen PC-Fachhandel anzusprechen", so Eising.

Direktlieferverträge abgeschlossen

Herzstück des neuen Konzeptes bildet das überarbeitete Online-System auf HTML-Basis, über die jeder Partner aktuelle Informationen abrufen und Ware bestellen kann. Die Besonderheit dabei ist eine sofortige Überprüfungsmöglichkeit des aktuellen Lagerbestandes jedes Artikels mit Preis.

Bis zum Jahresende sollen etwa 50 Partner für das neue Konzept gewonnen werden. Gelingen soll das Unterfangen nicht nur, aber auch über den Preis. Nach eigener Aussage wurden bereits Direktlieferverträge mit Canon, Epson, HP, Lexmark, Logitech und dem Distributor Maxdata mit seinen Artist-Rechnern und Belinea-Monitoren abgeschlossen, so daß man den großen Distis der Branche preismäßig gewachsen sei. Aussagen, wie die von IBM-Consumer-Chef Hansjörg Frey, daß die Kooperationen dem Irrtum unterlägen, von den Herstellern noch bessere Konditionen für eine Zentralregulierung bekommen zu können, sieht Eising gelassen. "Es gibt genügend namhafte Hersteller, die keine Berührungsängste haben und sogar wegen einer Zusammenarbeit bei uns anfragen." In puncto Existenzbedrohung des Fachhandels durch den PC-Verkauf über die Food-Kanäle, sieht der EP-Mann durchaus eine Chance für den Fachhandel, sich vom Mittbewerb abzuheben: "Die Vermarktung von PCs beispielsweise über Aldi mag eine bestimmte Käuferschicht ansprechen. Der qualitätsbewußte Käufer, der auf Service und Beratung setzt, wird aber seinen Weg in den Fachhandel finden." (akl)

Die Kooperation Electronic Partner in Düsseldorf setzt neben den Gebieten Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie Haustechnik nun auch auf Multimedia.

Zur Startseite