Nomen est Omen: In der Li-lienthalstraße in Hallbergmoos, nahe des Münchner Flughafens, hat die deutsche Tochter des amerikanischen Herstellers von PC-Multimediaperipherie Labtec seit 1998 ihren Sitz in einen aufstrebenden Industriegebiet.
So wie Flugpionier Otto Lilienthal für Erfindungsgeist und persönlichen Einsatz steht, weht dem Besucher aus jeder Fuge und Ritze des Hauses die Motivationswogen und der Erfolgshunger der vielen kleinen und jungen Firmen entgegen, die sich den Gebäudekomplex mit Labtec teilen. Selbst nach zwei Jahren wirkt das vierköpfige Labtec-Team immer noch wie ein aufstrebendes Startup-Unternehmen. Das liegt vielleicht auch an der neuen Chefin. Susanne Grinninger stieg erst Anfang September vom Marcom-Manager zum Director European Sales auf.
Der langjährige Boss Hans Geyer hatte das Haus nach langwierigen Streitigkeiten mit dem europäischen Headquarter in England rund um die Marschrichtung verlassen. Dadurch war Labtec Deutschland wohl auch etwas blockiert.
Mit Volldampf ins neue Jahr
Doch nun scheint wieder Ruhe eingekehrt zu sein. Die kleine Crew ist voller Tatendrang und benötigt für die vielen künftigen Aktionen Unterstützung: "Wir suchen dringend einen erfahrenen Distributionsmanager, der sich stärker um den Fachhandel kümmert", erklärt Susanne Grinninger und fährt fort: "Wir haben erkannt, dass wir in diesem Bereich noch stärker werden müssen. Je schneller wir einen kompetenten Kollegen finden, umso schneller werden wir auch unser neues Fachhandelsprogramm starten können." Wenn alles klappt, soll das Programm auf der Cebit 2001 erstmals vorgestellt werden. Ebenfalls auf der Wunschliste ist ein neuer Kollege für den Marcom-Bereich, den die neue Chefin immer noch parallel betreut. Derzeit verkauft Labtec 60 Prozent über große Retailer wie Pro- oder Media-Markt, 20 Prozent über den Fachhandel und 20 Prozent als OEM-Partner an die großen PC-Systeme-Hersteller wie Compaq, Dell oder Fujitsu-Siemens.
Auf die richtige Produkt-Range kommt es an
Zu den wichtigsten Zielen bei der Fachhandelsbetreuung gehört laut Grinninger Hilfe beim Kategorie-Management. Nicht jeder Händler hat den Platz oder den Kundenstamm für das gesamte Produktsortiment. Entscheidend ist hier vielmehr die vernünftige Auswahl, bei der sich der Händler auf eine bestimmte Range beschränkt, diese aber in ausreichender Tiefe anbieten kann. Labtec bietet deshalb bestimmte Produktgruppen an, die sich äußerlich und bei der Verpackung ähneln, aber verschiedene Leistungsspektren zu entsprechenden Preisen abdecken. Die Lautsprecher der Spin-Serie gibt es beispielsweise in den Ausführungen "Spin-50" für Einsteiger, "Spin-70" für Verwöhnte und in der Mitte "Spin-60" für Preis-Leis-tungs-Bewusste. Die Endverbraucherpreise liegen dabei zwischen 40 und 80 Mark. Tendenziell greifen die deutschen Kunden weniger zu den günstigen Einsteigergeräten, sondern weitaus häufiger zu den mittel- und hochpreisigen Produkten. Wichtig bei allen Geräten ist laut Grinninger auf jeden Fall die Qualität, denn: "Wir wollen der Hersteller sein, der zum jeweiligen Preis das beste Produkt anbietet."
Diese positive Selbsteinschätzung findet in den meisten Ländern auch in der Marktposition Niederschlag. Das 1982 gegründete Unternehmen ist in den USA und in Großbritannien die Nummer eins im PC-Soundzubehörmarkt.
Im relativ neuen Markt Deutschland gehört Labtec zumindest zu den Top Five. Nachdem die Audio-Spezialisten mit fünf Prozent Marktanteil in Europa gestartet und heute bei etwa 25 Prozent gelandet sind, soll mittelfristig die 30-Prozent-Hürde genommen werden. Langfristig visiert das Unternehmen 50 Prozent des Weltmarktes an. Das ist ein starkes Ziel, und die Zeit wird zeigen, ob Labtec dafür genügend Power hat. (go)
www.labtec.com