Mit Power in die Zukunft: Hausmesse bei P&T

30.03.2000
Cebit ist nicht alles, jedenfalls nicht für P&T: Der Distributor versucht, eine eigene Hausmesse zu etablieren - und seine steile Wachstumskurve aufrechtzu erhalten.

Bei P&T scheint alles zu wachsen und zu gedeihen: Der Umsatz, die Kundenzahl - und jetzt auch die Aussteller- und Besuchermenge bei der hauseigenen Messe "Power Days", die zum zweiten Mal Händler nach Mittelhessen lockte. "1.200 Partner haben sich angemeldet, und wir mussten 200 Hotelzimmer reservieren", preist Natalie Kremer, seit Februar Mitglied der Geschäftsführung von P&T, zufrieden den Messezulauf.

"P&T ist o.k."

Im vergangenen September fanden die Power Days das erste Mal statt, rund 600 Händler pilgerten damals in die Messehalle nach Gießen, (siehe ComputerPartner, 31/99, Seite 90). Dieses Jahr war der Zielort die Stadthalle von Wetzlar, in der sich über 50 Aussteller und natürlich die Besucher auf zwei Etagen tummelten. In 40 Vorträgen und Diskussionsrunden konnten sich die Partnern über aktuelle Trends informieren. Und eine große Party wurde ebenfalls geboten.

"Ich bin zum ersten Mal hier", erklärt Jens Doering, Geschäftsführer der Theo Ried Computer GmbH in Homberg/Efze. Er ist ein klassischer "CHS-Überläufer" - und ganz zufrieden mit seinem neuen Distributor: "P&T ist o.k. Der beste ist Actebis - und dann kommen die Lindener", lautet sein Urteil. Die Hausmesse gefällt ihm gut, wobei es ihm hauptsächlich darum geht, persönliche Kontakte beim Distributor zu pflegen. "Auf der Cebit ist die Produktauswahl natürlich interessanter", führt er weiter aus.

Ein weiterer Händler ist voll des Lobes für den aufstrebenden Großhändler: "Hier habe ich zwei kompetente Ansprechpartner, und bisher klappte alles sehr gut. Bis auf die Preispolitik", lacht er, "die könnte natürlich günstiger sein". Die Power Days besucht er hauptsächlich deswegen, weil es "mal was anderes ist".

Kann es Leben ohne Cebit geben?

Auf der Cebit war P&T nur als Hersteller mit der Topedo GmbH vertreten, und einige Mitarbeiter waren auf den Ständen anderer Herstellern anzutreffen. "Wir überlegen zwar, wie es in Zukunft weiter geht, wenn aber die Messegesellschaft ihre Politik nicht ändert, werden wir auch 2001 nicht als Distributor in Hannover sein", ist sich Kremer sicher. Und Ralf Paul, Geschäftsführer von P&T und Vorstandsmitglied der Muttergesellschaft COS AG, fügt hinzu: "Ich hoffe, dass auch nächstes Jahr viele der Distis sich wieder geschlossen gegen die Messegesellschaft zur Wehr setzen. Das hat dieses Jahr ja ganz gut geklappt. Ansonsten wird jetzt die Systems in München für die Großhändler wichtiger, die lachen sich dort eins ins Fäustchen."

Gesund weiter wachsen

Nachdem P&T im vergangenen Geschäftsjahr wesentlich mehr gewachsen ist, als es eigentlich geplant war - dem Untergang der CHS sei?s gedankt -, heißt die Devise für die nächste Zukunft: Weiter wachsen, aber dabei den Profit nicht aus den Augen verlieren. Daran sollen zum einen die neu gegründeten Vertriebsbüros mitwirken, zum anderen gilt es, das Portfolio auszubauen. "Das bedeutet sowohl neue Produkte im Kernsortiment der Komponenten und Peripherie-Geräte als auch eine stärkere Betonung auf Software, die bislang nur ein Randgebiet für uns ist. Aktuell haben wir hier Microsoft hinzugewonnen", erklärt Paul. Ein aktuelles Thema ist auch die mögliche Aufnahme von A-Brand-PCs in die Produktrange. "Das diskutieren wir gerade heiß. Heiß vor allem deshalb, weil wir nicht ersehen können, ob diese Hersteller nicht demnächst ganz auf Distis verzichten", überlegt der Geschäftsführer laut - Compaq lässt grüßen.

Partnern verstärkt unter die Arme greifen

Des Weiteren planen die Lindener, ihre Partner noch mehr im Marketing zu unterstützen und logistische Kapazitäten auszubauen. "Wir wollen alles übernehmen, worauf der Händler keine Lust hat oder wozu seine Ressourcen nicht ausreichen", wirbt Paul um die Gunst seiner Kundschaft. Ein Angebot in dieser Richtung wäre zum Beispiel, die Kunden des Händlers direkt zu beliefern, damit sich der Partner Zwischenlager und Auslieferung sparen kann.

Ein anderer Punkt sei zudem der Ausbau des Geschäfts mit Fachhandelskooperationen. "Die machen bisher 30 Prozent unseres Umsatzes und 15 Prozent unsere Kundschaft aus", erläutert Kremer. Mehrere Verträge lägen zeichnungsbereit auf dem Tisch, "doch unsere Kapazitäten reichen hier derzeit nicht aus, wir machen das Schritt für Schritt". (via)

www.pt-computer.de

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