Mit Schweizer Gründlichkeit unter die Top-Fünf

18.05.2000
Trotz satten Wachstums von 31 Prozent im vergangenen Jahr sind Europaboss Muuß und Deutschlandchef Andresen bei Acer von Bord gegangen. Zur strategischen Ausrichtung sprach ComputerPartner mit dem frisch gebackenen Country-Manager Walter Deppeler.

Nach dem überraschenden Ausscheiden von Europachef Klaus Muuß und Deutschland-Statthalter Hans-Peter Andresen (siehe ComputerPartner 18/00, Seite 11) gilt es für den Schweizer Walter Deppeler nun, Taiwans größten PC-Fabrikanten hierzulande auf Kurs zu halten und den Markennamen Acer weiter voranzutreiben. "Es ist eine weltweite Entscheidung, dass Acer den Schwerpunkt vom OEM-Hersteller zum Brand-getriebenen Business verlagert", erklärt Deppeler im Gespräch mit ComputerPartner.

Deppeler, der in den vergangenen drei Jahren als Geschäftsführer für Acer in der Schweiz tätig war und nun als Marketing-Direktor und Country-Manager verantwortlich zeichnet, will sich nicht eindeutig dazu äußern, was die offensichtlich anstehenden Umstrukturierungspläne des Unternehmens in Deutschland an- betrifft. Die in England bereits praktizierte Trennung zwischen dem PC- und dem Display-Business schließt er jedoch in naher Zukunft auch hierzulande nicht aus. Klar ist jedenfalls, dass die Konzernführung in Taiwan die unterschiedlichen Strategien der einzelnen Länder nicht länger zulässt, sondern mit Ausnahme der USA, so Deppeler, auf eine einheitliche Schiene setzten will. So sollen vor allem Punkte wie Garantieleistungen und Konditionen europäisch einheitlich geregelt werden. Nummer fünf bei Europas PC-Herstellern bis zum Jahr 2002 heißt die Direktive für Deppeler. Umsetzen will er das mit einem verstärkten Engagement im Server- und Notebook-Bereich. Auch Mobiltelefone werden voraussichtlich in Kürze in Ahrensburg verfügbar sein. Gestartet wird mit dem Handy-Business jedoch vorab in Italien.

Für Deutschland heißt das auch, dass der Retail-Kanal kein Tabuthema mehr ist. "Indirekt heißt für uns auch Retail, allerdings sehen wir dabei weniger die preisaggressiven 2.000-Marks-Rechner", so der Eidgenosse. "Vielmehr adressieren wir mit hochwertigeren Produkten wie etwa unserem "Veriton"-All-in-one-PC auch anspruchsvollere Retail-Kunden. Aldi & Co kommen für uns allerdings weiterhin nicht in Frage." (akl)

www.acer.de

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