Mit Spezialdistribution führende Rolle in Europa angestrebt

15.04.1999

NETTETAL: Dänemark und ab dem 1. Mai Italien heißen die neuesten Eroberungen von Raab Karcher auf dem alten Kontinent. Damit ist der nordrhein-westfälische Distributor europaweit nun fast komplett vertreten.Über mangelnde Arbeit kann sich Bernd Schulz derzeit nicht beklagen: Neben seinem Job als Director Volume Sales bei der Raab Karcher Elektronik GmbH in Nettetal ist der Manager derzeit noch Geschäftsführer der dänischen Tochtergesellschaft. "Wir haben in Dänemark keinen Distributor übernommen, sondern bauen hier aus eigener Kraft eine Niederlassung auf", erklärt Schulz. So gilt es, in dem nördlichen Nachbarland etwa 800 bis 900 Fachhändler zu betreuen und darüber hinaus nach und nach den skandinavischen Raum in Angriff zu nehmen. Lediglich Finnland bleibt derzeit noch außen vor - zu klein und sehr schwierig lautet die Begründung für die Zurückhaltung im Land der tausend Seen. In Dänemark jedoch will Schulz sofort durchstarten und rechnet dementsprechend mit einem Umsatz im ersten Jahr von ungefähr 100 Millionen Kronen (rund 25 Millionen Mark).

Darüber hinaus ist er angehalten, das Geschäft mit der Volumendistribution bei Raab Karcher am Laufen zu halten. Dabei handelt es sich um die Bereiche Storage, Mobile Computing, Drucker und Kommunikation. Während letzterer laut Schulz "ausgesprochen gut" läuft, bereiten ihm vor allem Festplatten und CD-Rom-Laufwerke Kopfzerbrechen.

"Hier herrscht im Moment ein sehr harter Wettbewerb, der natürlich auf die Margen drückt", so Schulz.

Trotz allgemeiner Zufriedenheit mit seinem Bereich will sich Schulz nach weiteren Herstellern umsehen. So müsse man das Produktportfolio im DVD-Bereich abrunden. Und auch in den Segmenten Digital Imaging und Kommunikation herrsche noch Handlungsbedarf.

Spezialdistribution kommt gut voran

Neben dem Bereich Volumendistribution und der Herstellerrepräsentanz unter anderem für Eizo (siehe Kasten) konzentriert sich der Distributor auf die Spezialdistribution, die im Hause Raab Karcher zwar noch relativ jung, aber dennoch erfolgreich ist, wie der zuständige Marketingleiter William Geens betont. Das Umsatzziel von 100 Millionen Mark sei fast erreicht worden. Für dieses Jahr strebe er einen Zuwachs von 50 Prozent an.

Dazu beitragen soll auch die neue Partnerschaft mit Workstation-Spezialist Intergraph. Welche Bedeutung diesem Hersteller beigemessen wird, zeigt sich bei der Aufzählung der Raab-Karcher-Fokus-Hersteller: Hier nennt Geens Intergraph im gleichen Atemzug mit Compaq/ DEC, Cabletron und Accton.

Gut in seinem Bereich läuft laut Geens auch die Assemblierung für Compaq/Digital. Etwa 250 bis 300 Systeme pro Monat würden in Nettetal hergestellt. "Wir können uns durchaus vorstellen die Assemblierung auch auf Intergraph auszuweiten", macht der Marketier deutlich.

Die Bedeutung des Bereichs Spezialdistribution für Raab Karcher

unterstreicht auch Unternehmenslenker Jürgen Peter: "Unser Ziel ist es, in diesem Segment einer der führenden Player in Europa zu werden." Entsprechend hoch sind seine Umsatzerwartungen für die Spezialdistribution: "Bis zum Jahresende wollen wir hier europaweit rund 500 Millionen Mark einnehmen."

(sn)

Pendelt derzeit zwischen Dänemark und Nordrhein-Westfalen: Raab-

Karcher-Manager Bernd Schulz.

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