Mit Toshiba & Co. will OFD zur Nummer 1 der deutschen Notebook-Händler werden

26.09.1997
EGELSBACH: Der deutsche Markt für Mobile Computing kommt langsam aber sicher in Schwung - zumindest glauben das verschiedene Markt-beobachter. Immerhin ist inzwischen jeder sechste verkaufte PC ein tragbares Gerät. Diese positive Einschätzung will sich der vor den Toren Frankfurts ansässige Händler ofd Computersysteme GmbH zunutze machen. Mit seinen vier Standbeinen, Großkundengeschäft, Einzel-handel, Distribution und Mail-Order, soll sich das Unternehmen nach den Vorstellungen der Geschäftsführung im Notebook-Handel unentbehrlich machen.Im Bereich der tragbaren PCs will ich die absolute Nummer 1 werden." Bodo Schäfer, Geschäftsführer der ofd Computersysteme GmbH, hat ein klares Ziel vor Augen. "Wenn jemand das Wort Notebook hört, muß ihm sofort ofd einfallen", so seine Vision. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg. Denn bisher ist der Händler, der in Egelsbach nahe Frankfurt am Main residiert, kaum über die Grenzen des Rhein-Main-Gebiets hinaus bekannt.

EGELSBACH: Der deutsche Markt für Mobile Computing kommt langsam aber sicher in Schwung - zumindest glauben das verschiedene Markt-beobachter. Immerhin ist inzwischen jeder sechste verkaufte PC ein tragbares Gerät. Diese positive Einschätzung will sich der vor den Toren Frankfurts ansässige Händler ofd Computersysteme GmbH zunutze machen. Mit seinen vier Standbeinen, Großkundengeschäft, Einzel-handel, Distribution und Mail-Order, soll sich das Unternehmen nach den Vorstellungen der Geschäftsführung im Notebook-Handel unentbehrlich machen.Im Bereich der tragbaren PCs will ich die absolute Nummer 1 werden." Bodo Schäfer, Geschäftsführer der ofd Computersysteme GmbH, hat ein klares Ziel vor Augen. "Wenn jemand das Wort Notebook hört, muß ihm sofort ofd einfallen", so seine Vision. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg. Denn bisher ist der Händler, der in Egelsbach nahe Frankfurt am Main residiert, kaum über die Grenzen des Rhein-Main-Gebiets hinaus bekannt.

Um das zu ändern, hat sich die ofd Computersysteme, die früher eher an einen "Gemischtwarenhandel" erinnerte, seit einiger Zeit klar auf den mobilen PC-Bereich fokussiert. Begründet Schäfer: "Hier im Rhein-Main-Gebiet stehen wir im Multivendor-Bereich mit den großen Firmen, wie CompuNet oder M+S im harten Wettbewerb - und dagegen kommen wir ohne eine Spezialisierung nicht an."

Groß geworden ist sein Unternehmen, das er gemeinsam mit Ina Salzburger-Fehse führt, allerdings in einem ganz anderen Bereich. Gegründet wurde die ocr-form-datenerfassungs GmbH, wie sich das Unternehmen zuerst nannte, vor genau 20 Jahren und beschäftigte sich damals mit Verkauf und Wartung von Beleg- und Seitenlesern. Einige Zeit später begannen die beiden Unternehmensgründer mit der Vermarktung der ersten IBM und NCR PCs - und ihrer Eigenmarke "ofd 500". 1986 schließlich wurde der Grundstein dafür gelegt, womit die ofd heute ausschließlich ihr Geld verdient: Notebooks, Laptops und Zubehör wurden in das Sortiment des hessischen Händlers integriert.

Das "Nischendasein" zahlt sich aus

Die Entscheidung, seit 1993 ausschließlich tragbare PCs plus den entsprechenden Service anzubieten, findet Schäfer bis heute absolut richtig: "Diese Spezialisierung hat sich bewährt und ausgezahlt." Gerade bei den Großkunden, die den Großteil seines Umsatzes ausmachen, käme das Konzept gut an. "Bei uns kümmern sich 32 Leute ausschließlich um das Thema Mobile Computing und um nichts anderes. Die großen Firmen beschäftigen sich mit diesem Bereich nur nebenbei. Deshalb sind wir denen überlegen", meint Schäfer selbstbewußt.

Das Großkundengeschäft ist jedoch nur eines der vier Standbeine der ofd. Besonders stolz ist Schäfer auf den zweiten Bereich, das Mobilcenter. In dieser Verkaufsausstellung, die seiner Meinung nach "einmalig" ist und vor gut einem Jahr aus dem Boden gestampft wurde, können sowohl Großkunden als auch Privatleute alle von ihm vertriebenen tragbaren PCs ansehen und auch gleich mitnehmen. Von diesem Angebot machen die Kunden nach Schäfers Worten regen Gebrauch. "Da kommen Frauen mit Einkaufstaschen ins Geschäft und bezahlen die Geräte gleich bar", staunt er.

Im Gegensatz zu vielen anderen Händlern freut sich Schäfer über die unmittelbare Nähe zum Media Markt, die sich sogar verkaufsfördernd auswirke. "Der Media Markt macht indirekt Werbung für uns. Denn die Kunden kaufen nicht dort, sondern bei uns", frohlockt der ofd-Chef. Als Gründe dafür gibt er einerseits den fehlenden Service des Retailers an. Andererseits habe er "mit den Preisen keinen Streß". Und er fügt hinzu: "Wir könnten überall mitgehen."

Wichtig ist für Schäfer auch das dritte Standbein des hessischen Unternehmens: die Distribution. Etwa 50 Händler kaufen derzeit deutschlandweit und kontinuierlich bei ihm ein - zu wenig, wie der Firmengründer weiß: "Um erfolgreich zu sein, brauchen wir eine gesunde und große Händlerschaft." Daher sind "Händleranfragen er

wünscht", wie es eine Image-Anzeige der ofd Computersysteme GmbH wissen läßt. Last, but not least besteht die vierte Säule der ofd im Mail-Order-Geschäft.

Ausbau der Händlerschaft ganz oben auf der Wunschliste

Komplettiert wird das Angebot des Händlers durch umfassende Serviceleistungen, wie technischer Kundendienst, Reparaturservice mit bundesweitem Servicekonzept, Installation der Geräte durch geschultes Personal, ein Ersatzteillager sowie die Lieferung von Leih- und Ersatzgeräten. Auf diesen Add-on legt Schäfer viel Wert. "Lösungen und Service rund um das Mobile Computing sind sehr wichtig. Reine Kistenschieberei ist daher nicht unsere Sache."

Mit der Spezialisierung auf tragbare PCs scheint Schäfer gut zu fahren. Seit 1993 wächst das Unternehmen, das nach Angaben des Firmengründers zum Jahresende 35 Mitarbeiter beschäftigen wird, mit Umsatzzuwächsen von durchschnittlich 15 Prozent jährlich. So nahm ofd 1996 rund 30 Millionen Mark ein. In diesem Jahr sollen es drei bis vier Millionen Mark mehr werden. Die Umsatzrendite liegt dabei bei rund vier Prozent - ein Betrag, der Schäfer zufolge zur Finanzierung des Unternehmens ausreicht.

Toshiba-Geräte werden am meisten gekauft

Markenqualität zu fairen Preisen" lautet die Devise im Hause des hessischen Händlers. Für Schäfer heißt das, Notebooks und Laptops von Toshiba, Compaq, IBM und Siemens-Nixdorf im Angebot zu haben. Besonders gut und auch besonders gern verkauft er dabei die Geräte des japanischen Herstellers. "Toshiba-Notebooks sind einfach von der Qualität her sehr gute Geräte. Außerdem haben es die Japaner geschafft, sich in Deutschland als einer der ersten einen guten Namen im Mobile-Computing-Markt zu machen und ihre Produktlinie konsequent fortzuführen", meint der ofd-Geschäftsführer. Anders als andere Hersteller würde sich Toshiba auch an Lieferzeiten und die Einführung neuer Produkte halten.

Zufrieden ist Schäfer aber auch mit dem Verkauf der Compaq-, SNI- und IBM-Geräte, so daß er zunächst einmal auf die Produkte dieser vier Hersteller setzt. Ob das allerdings immer so bleibt, will er sich nicht festlegen. Schäfer: "Ich muß mich nach dem Markt richten und wenn der andere Geräte verlangt, werde ich diese ins Programm aufnehmen."

Seine Zukunftsaussichten beurteilt Schäfer als gut. Durch die Stärken des Unternehmens wie Zuverlässigkeit, Vertrauen und Schnelligkeit sieht er sich bestens gerüstet. Daß der Markt, in dem er sich bewegt, allerdings nach wie vor nicht die prognostizierten Zuwachsraten aufweist, mag er nicht gelten lassen. "Ganz so mies, wie es oft den Anschein erweckt, steht es um den Markt für Mobile Computing nicht. Toshiba zum Beispiel hat das beste Jahr seit Bestehen", meint der Händler. Vor allem im privaten Bereich würde sich das Notebook mehr und mehr etablieren. Betont Schäfer: "Notebooks werden sich neben dem Desktop als Zweitgerät durchsetzen." (sn)

Das Mobilcenter, das im September vergangenen Jahres eingerichtet wurde, scheint bei den Kunden der ofd gut anzukommen: Bereits knapp drei Millionen Mark konnte der hessische Notebook-Händler im ersten Jahr einnehmen.

Zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Ina Salzburger-Fehse gründete Bodo Schäfer vor 20 Jahren die ofd Computersysteme GmbH, die damals noch ocr-form-datenerfassungs GmbH hieß. Heute erwirtschaftet der Händler mit 32 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 34 Millionen Mark.

Das Bürogebäude in Egelsbach bei Frankfurt am Main, in dem auch das Mobilcenter seine Heimat hat, ist bereits der dritte Firmensitz seit der Gründung des Unternehmens. Mittlerweile platzt auch dieses Gebäudeaus allen Nähten.

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