Motivationsbremse Nummer eins

Mitarbeiter erhalten zu wenig Wertschätzung

13.11.2008
Nun ist es "amtlich": Die nicht-monetäre Anerkennung als zentrale Motivationsressource wird von vielen Unternehmen sehr unterschätzt.

Lediglich 42 Prozent der Arbeitnehmer sind der Meinung, dass ihre Leistung ausreichend anerkannt wird. Dies wurde in einer Studie bestätigt.

Bei den Unternehmen, die das globale Beratungsunternehmen Hewitt Associates im Rahmen der Studie "Attraktive Arbeitgeber" als besonders attraktiv einordnet, ist immerhin jeder zweite Mitarbeiter mit der Wertschätzung, die er von seinen Vorgesetzten erfährt, zufrieden. "Anerkennung von Leistung im Job ist Mangelware. Hier haben die Unternehmen eindeutig Nachholbedarf", sagt Nelson Taapken, Leiter der HR-Beratung von Hewitt in Deutschland. Führungskräfte könnten diesem Missstand entgegenwirken, indem sie regelmäßig und öffentlich die Leistung ihrer Belegschaft hervorheben, sagt der Personalexperte. Dazu sollten sie verstärkt geschult werden, um solche Wertschätzungen gegenüber Mitarbeitern erfolgreich kommunizieren zu können.

Die in zwölf Ländern durchgeführte Hewitt-Studie, bei der 120.000 Mitarbeiter und 3.000 Führungskräfte in fast 600 Unternehmen befragt wurden, misst die Attraktivität von Arbeitgebern aus der Sicht der Mitarbeiter. Hintergrund ist, dass das Mitarbeiterengagement als zentraler Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen angesehen ist. Deshalb stellten die Befragung der Mitarbeiter, die Bewertung der jeweiligen Personalprogramme sowie die strategische Sichtweise der Unternehmensleitung die Kernelemente der Untersuchung dar.

Kettenreaktion: von der Wertschätzung zum Engagement

Die Hälfte der Mitarbeiter, die in einem als attraktiv bewerteten Arbeitgeber beschäftigt sind, ist mit der Wertschätzung, die man ihnen entgegenbringt, zufrieden. Attraktive Arbeitgeber, so die Macher der Hewitt-Studie, würden ein Umfeld schaffen, in dem sich Mitarbeiter wohlfühlen und sich überdurchschnittlich für den Unternehmenserfolg einsetzen. Dazu Taapken: "Die hohe Wertschätzung gegenüber den eigenen Mitarbeitern, transparente und klar definierte Entwicklungsmöglichkeiten und die Anerkennung von Leistung haben den größten Einfluss auf das Engagement der Mitarbeiter." Interessant ist ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Bei Spitzenunternehmen sind zwei Drittel der Belegschaft hoch engagiert und motiviert, während der Durchschnitt aller Unternehmen nur bei 52 Prozent liegt.

Zur Startseite