BI-Software wird kaum genutzt

Mitarbeiter in Banken sind wenig IT-affin

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Bankmitarbeiter nutzen gerade einmal 50 Prozent der Funktionen, die ihnen durch den Einsatz von Standardanalysesoftware eigentlich zur Verfügung stünden. Da hierdurch wichtige Steuerungsinstrumente für das Kundenmanagement im Private Banking sowie Analyse-Tools zur Bewertung von Anlagerisiken ungenutzt bleiben, verzichten die Institute freiwillig auf die effektive Unterstützung bei der Entwicklung und Abwicklung komplexer Produkte.

Bankmitarbeiter nutzen gerade einmal 50 Prozent der Funktionen, die ihnen durch den Einsatz von Standardanalysesoftware eigentlich zur Verfügung stünden. Da hierdurch wichtige Steuerungsinstrumente für das Kundenmanagement im Private Banking sowie Analyse-Tools zur Bewertung von Anlagerisiken ungenutzt bleiben, verzichten die Institute freiwillig auf die effektive Unterstützung bei der Entwicklung und Abwicklung komplexer Produkte.

Einsparpotenziale verschenkt

"Investitionen werden zu unbedacht von den Banken getätigt", so Gerd Klaasen, Chef der die Studie durchgeführten Unternehmensberatung Nielsen+Partner. "Oft lassen sich die Institute zu viele Software-Lizenzen aufschwatzen, die sie im Grunde gar nicht benötigen und die nicht zu ihrem spezifischen Geschäftsmodell passen. Das liegt daran, dass Software-Vorhaben in den meisten Fällen ausschließlich als IT-Projekte gesehen werden", so der Experte.

Wird die bestehende oder neu anzuschaffende IT nicht ihrem Funktionsumfang entsprechend genutzt, besteht die Gefahr, dass der Neukauf zum Nullsummenspiel verkommt und laut Klaasen "Investitionsruinen" übrig bleiben. Denn die Möglichkeiten, Abläufe zu automatisieren, bleiben ungenutzt. Einsparpotenziale werden auf diese Weise nicht erzielt, und ein Großteil der Investitionen verpufft. Es handelt sich keineswegs um Peanuts. Nielsen+Partner zufolge geben Banken je nach Größe im Jahr zwischen 250.000 und zehn Mio. Euro für Software aus.

Weniger Funktionen in Standard-Software

"Eine Kosten-Nutzen-Analyse in Bezug auf Softwarelizenzen, Hardware, Beratungsleistung und Betrieb spart viel Geld und steigert die Effizienz", fordert Klaasen. Der Fachmann rät Banken daher, entweder von vornherein günstigere Software mit weniger Funktionen zu bestellen oder die IT wirkungsvoller einzusetzen. Zudem sollte bei jedem Produkt einzeln abgeklärt werden, welche Module für das eigene Geschäft wirklich nötig und sinnvoll sind.

Der Nielsen+Partner-Studie nach bringt ein Großteil der analysierten Geldhäuser die eigenen Pferdestärken der Standardsoftware nicht auf die Straße. Das liegt vor allem am mangelnden Wissen und den Methoden, sämtliche Funktionen der neuen Standard-IT-Systeme effektiv zu nutzen. Wichtig für die Institute ist daher, sich ein eigenes Bild über die Leistungsmerkmale der IT zu verschaffen. Großer Spielraum und Nachholbedarf besteht laut Klaasen vor allem im Private Banking. (pte/rw)

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