Mitarbeitermangel: Europas Chip-Hersteller warnen vor den Asiaten

20.10.2006

Auch Verbands-Präsident Kundert zeigte sich zuversichtlich. "Es wird zwar Rückschläge geben, aber dieser Markt wird weiter wachsen." Allerdings müssten die Europäer mit insgesamt 285 Branchenwerken eine gemeinsam Identität entwickeln, um mit den großen Konkurrenten mithalten zu können. Fähigkeiten gebe es ausreichend in Europa. In der Nanotechnologie spielten die Unternehmen beispielsweise eine wichtige Rolle. Auch im Bereich der Autoelektronik und bei der Photovoltaik seien die Unternehmen vorne mit dabei. Inzwischen könne man zudem die günstige Fertigung in Osteuropa erledigen lassen. "Wir müssen nicht unbedingt nach China gehen."

Allerdings sei eine Kraftanstrengung von Politik und Wirtschaft notwendig. Kundert setzt dabei auch auf Subventionen. In Asien trage eine entsprechende Politik Früchte. So habe der taiwanesische Staat die Halbleiter-Industrie mit günstigem Grund und Steuervergünstigungen gefördert. Das asiatische Land habe auch in die nötige Infrastruktur und Bildung investiert. Dies funktioniert aus Sicht von Kundert auch in Europa. Als Beispiel nannte er Dresden. Dort haben sich in den vergangenen Jahren um subventionierte Werke des weltweit zweitgrößten Mikroprozessorenherstellers AMD zahlreiche Zulieferer angesiedelt. Auch der Münchner Chipbauer Infineon ist dort ansässig. In der Region Dresden entstand neben den Regionen um Leuven (Belgien) und Grenoble (Frankreich) laut Kundert ein weiteres europäisches "Kompetenzzentrum", welches die Halbleiter-Industrie vorantreibt. (dpa/ajf)

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