Die Finanzkrise hat politische Ursachen

Mittelständler brauchen Banken, keine Casinos

17.06.2009
Derzeit wird umverteilt - auf dem Rücken der Kleinen, sagen Dr. Johannes Fiala und Albrecht Müller.

Zahlen schwirren durch den Raum: Zehn Milliarden Steuergelder für die IKB, 18,2 Milliarden für die Commerzbank, 150 Milliarden für die HRE usw. Hunderte von Milliarden zur Begleichung der Wettschulden und der fortlaufenden Boni für Investmentbanker. Wessen Geld wird da eigentlich verteilt? Richtig: Das Geld der Bürger.

Bei jedem Sanierungskredit einer Bank für ein marodes Unternehmen gibt es harte Auflagen: Senkung von Gehältern, Sparsamkeit bei Privatausgaben, Streichung von Gewinnausschüttungen, Verzicht auf verlustreiche Casino-Geschäftsmodelle. Im Falle der Finanzhäuser passiert gerade dies nicht. Das Geld der Bürger wird mit beiden Händen zum Fenster hinausgeworfen, und das Casino geht weiter.

Auch die staatlich kontrollierten Banken sind mit von der Partie: Als Vorbild helfen ihre Auslandstöchter Kunden bis in die jüngste Gegenwart bei der Steuerhinterziehung. Dort scheint Schwarzgeld sicherer zu sein als in Liechtenstein.

Das Märchen von der Überraschung

Misstrauen ist angesagt, denn Politiker erfanden kurzerhand das Märchen von der Überraschung einer Finanzkrise aus den USA seit 2008. Doch bereits am 24.02.2003 berichtete das "Handelsblatt", dass die Bundesregierung mit den Spitzen der Banken und Versicherungen zusammengesessen haben, um eine Lösung für die Milliarden schlechter Risiken zu suchen, die damals schon unsere ehrenwerten Banken und Versicherungen angehäuft hatten. Und die Finanzhäuser wussten bereits seit 1999 aus der "New York Times", dass verschiedene US-Banken auf politischen Druck hin begonnen hatten, Hauskredite an Käufer ohne Bonität zu vergeben. Das Gewinnspiel-Casino für Finanzhäuser funktioniert nur mit dem Segen der Politik und natürlich nur, wenn der Steuerzahler am Ende für die Verluste geradestehen darf.

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