Mittelständler sparen durch Internetnutzung Milliarden

18.10.2001
17 Milliarden Euro werden die deutschen Unternehmen in diesem Jahr durch den Einsatz der Internettechnologie sparen. Die Briten kommen bei den Sparmaßnahmen nur auf 6,3 und die Italiener auf 3,2 Milliarden Euro.

Durch den effizienten Einsatz des Internet werden kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland alleine in diesem Jahr voraussichtlich mehr als 17 Milliarden Euro sparen. Im Vergleich dazu liegen die Einsparungen in Großbritannien bei "nur" 6,3 Milliarden Euro und in Italien bei 3,2 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsinstituts Ovum, die im Auftrag des Internet-Service-Providers Netscalibur durchgeführt wurde. Laut Studie dürften die Einsparungen deutscher Unternehmen im Jahr 2006 sogar 40 Milliarden Euro und damit 1,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen.

Leistungssteigerung durch Interneteinsatz

Insbesondere aufgrund der augenblicklichen Konjunkturflaute würden die Unternehmen das Internet nutzen, um ihre Produktivität und Effizienz zu steigern, erklärt Alexander Lautz, Geschäftsführer von Netscalibur Deutschland. Lautz: "Die Studie hat eindeutig ergeben, dass der geschäftliche Einsatz des Internet für erhebliche Leistungssteigerung und Kostenersparnis sorgt." Mittelgroße Unternehmen sparen der Studie zufolge durch die Nutzung der Basis-IP-Dienste E-Mail, Unternehmens-Website sowie Webzugang am Arbeitsplatz dieses Jahr rund 169.000 Euro an IT-Ausgaben. Das entspreche rund zwölf Prozent des gesamten IT-Budgets oder, bei einer angenommenen durchschnittlichen Mitarbeiterzahl von 170, rund 1.000 Euro pro Mitarbeiter pro Jahr.

Für 2002 gehen die Analysten insbesondere davon aus, dass die Administration von Daten, Netzen und Systemen durch einheitliche Internetzugänge und Messaging-Systeme vereinfacht wird und somit vor allem Service- und Wartungskosten reduziert werden können.

Die Studie ergab weiter, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate die Nutzung des Internet in mittelständischen Firmen trotz der schwächeren Konjunktur um weitere 17 Prozent steigen wird. "Angesichts des nach wie vor großen IT-Fachkräftemangels werden die Unternehmen dabei verstärkt auf Outsourcing setzen und im nächsten Jahr ungefähr 13 Prozent aller IP-Dienste an externe Dienstleister vergeben", schätzt Lautz. Nur 20 Prozent der Befragten würden davon ausgehen, dass das firmeneigene Fachwissen ausreicht, um E-Business erfolgreich und kosteneffektiv zu betreiben.

Jedes dritte Unternehmen gibt an, dass internes Fachwissen fehlt und zirka 50 Prozent der Arbeitszeit der IT-Abteilungen für die Fehlerbeseitigung und Problembehebung laufender Anwendungen benötigt werden. Weitere Gründe für die Auslagerung von IP-Services sind Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen sowie die höhere Verfügbarkeit der Anwendungen und verbesserte IT-Sicherheit.

Komplexe Probleme werden nach außen gegeben

Die befragten Unternehmen berichteten außerdem, dass komplexe IT-Probleme beim Outsourcing um 27 Prozent schneller gelöst sind als beim Inhouse-Betrieb. Die im Rahmen der Studie erhobenen Daten belegen weiter, dass künftig vor allem komplexere E-Business-Anwendungen ausgelagert werden sollen: Während für einfache Kommunikationsdienste wie Instant Messaging und POP3-Mailboxen ein Wachstum von neun bis elf Prozent prognostiziert wird, sollen Virtual Private Networks und vereinheitlichte Internetzugänge um fast 25 Prozent mehr gefragt sein.

Ovum geht davon aus, dass sich dieses jährliche Einsparpotenzial pro Unternehmen durch den Einsatz von höherwertigen IP-Services - wie beispielsweise IP Virtual Private Networks (VPN) und webbasierende Application Services - bis 2006 mehr als verdoppeln wird.

www.netscalibur.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Entwicklung dürfte auch den IT-Händlern und Systemhäusern willkommen sein, schließlich werden sie in die Outsourcing-Projekte eingebunden. Hier lässt sich noch richtig Geld verdienen. (mf)

Zur Startseite