Deutsche Unternehmer dürfen sich auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2008 freuen, wie das Beratungsunternehmen candidus bekannt gab. Eine Umfrage unter Mittelstandsbetrieben ergab, dass eine knappe Verdoppelung des Gewinnwachstums erwartet wird. Der Anstieg soll sich im Schnitt von 5,0 auf 9,3 Prozent erhöhen. Gleichermaßen wird das erwartete Umsatzwachstum von 7,6 auf 9,8 Prozent nach oben korrigiert. Zu den stärksten Profiteuren gehören Betriebe der Automobilbranche, die 2008 auf ein Umsatzwachstum von etwa elf Prozent hoffen. Damit könnten sie ihren Erfolgskurs aus dem generell starken Vorjahr fortsetzen. Der Sektor Maschinen- und Anlagenbau rechnet sogar mit einem Gewinnwachstum von 11,6 Prozent.
Produktinnovationen und angestrebte Expansionen auf den internationalen Markt fördern den Wachstumsschub der Betriebe. "Der Mittelstand versteht es, in einer Kombination aus Nischenmarktfindung und internationaler Expansion stärker zu werden", erklärt Roland Ristig, Partner bei candidus, die höheren Gewinnziele auf Anfrage. "Fokussiert werden hauptsächlich osteuropäische und asiatische Märkte und Standorte, wo eine hohe Nachfrage besteht", fährt Ristig fort. Dazu zählen unter anderen Russland, China, Rumänien oder Bulgarien. Jedoch scheint es laut candidus Probleme zu geben, was die Umsetzung von Geschäftsideen in profitable Produkte anbelangt. Um auf Konjunkturschwankungen vorbereitet zu sein, werden Neuinvestitionen primär in Know-how, fachlicher Kompetenz und neuen IT-Systemen getätigt.
"Die internationale Finanzkrise spielt beim Mittelstand hauptsächlich deshalb keine so große Rolle, weil die Auftragsbücher für dieses Jahr schon länger voll sind", meint Ristig gegenüber pressetext. In den Unternehmen gehe man davon aus, die jährlichen Raten bis 2010 realisieren zu können. "Die Betriebe wollen selbstständig bleiben. Das Wachstum wird primär aus dem eigenen Cash-Flow finanziert, nicht etwa aus Krediten", führt Ristig aus. Der Mittelstand könne so einstweilen unabhängig von Banken und Wirtschaftsschwankungen wachsen. (pte)