Mittelstand: Mehr Geld für alle

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Mittelstand honoriert Erfahrung

Das lässt sich vor allem an den Gehältern der erfahrenen Mitarbeiter ablesen. So erreichen Seniorberater im Mittelstand im Durchschnitt ein Jahresgehalt von 78.300 Euro. Der variable Anteil macht dabei 17 Prozent aus. In großen Firmen verdienen die Angehörigen dieser Gruppe dagegen durchschnittlich 73.000 Euro.

Auch im Projekt-Management liegt der erfahrene Mitarbeiter im Mittelstand mit 73.200 Euro (Vorjahr 72.000 Euro) vor seinem Kollegen im großen Betrieb, der am Jahresende 72.000 (Vorjahr 70.600 Euro) in der Tasche hat. Am größten ist diese Diskrepanz allerdings im technischen Kundendienst. Während der Mittelständler seinem erfahrenen Mitarbeiter rund 74.900 Euro im Jahr bezahlt, überweist der Konzern seinem Kundendienstler lediglich 65.000 Euro. Hofferberth erklärt dieses Gefälle mit dem höheren Grad an Eigenständigkeit und der größeren Verantwortung des mittelständischen Technikers im Vergleich zu seinem Kollegen im Großbetrieb.

Dagegen dürfen sich die erfahrenen Forscher und Entwickler im Konzern einer größeren Entlohnung erfreuen als ihre mittelständischen Kollegen. Sie verdienen zwar mit 63.500 Euro etwas weniger als die Kundendienstler, aber rund 2000 Euro mehr im Jahr als die mittelständischen FuE-Beschäftigten. Hofferberth warnt die kleineren Firmen deshalb, diesen wichtigen Bereich nicht zu vernachlässigen und wettbewerbsfähige Gehälter zu zahlen, um gegenüber den Konzernen nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Spezialisten haben es schwerer

Die Gehälter der IT-Spezialisten sind gegenüber deem Vorjahr um durchschnittlich drei Prozent gestiegen.
Die Gehälter der IT-Spezialisten sind gegenüber deem Vorjahr um durchschnittlich drei Prozent gestiegen.

IT-Fachleute wie Entwickler, Datenbank- und Netzspezialisten verdienen weniger als Berater und Verkäufer und konnten gegenüber dem Vorjahr nur einen kleinen Zuwachs verbuchen. So kommt der Juniorprogrammierer im Mittelstand durchschnittlich auf ein Salär von etwa 43.500 Euro (Vorjahr 43.000 Euro) und der Nachwuchs-Netzspezialist auf 42.500 Euro (Vorjahr 42.000 Euro), wobei der variable Anteil zwischen elf und 14 Prozent beträgt. Der Datenbankexperte muss sich mit 33.700 Euro begnügen, also etwa 700 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Hofferberth weist darauf hin, dass die niedrige Vergütung des Datenbankfachmanns im Vergleich zu seinem Netz- und Programmierkollegen mit der Definition des Berufs zusammenhängt. In der Studie ist nicht der Topprofi gemeint, sondern derjenige, der eher administrative Tätigkeiten ausführt.

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