Wirtschaftslage

Mittelstand trotzt schlechten Nachrichten

12.10.2011
Krise? Welche Krise? Der Mittelstand hat sich von den schlechten Konjunkturnachrichten nicht anstecken lassen.
Stimmungshoch: Die Geschäftslage im Mittelstand ist ausgesprochen gut.
Stimmungshoch: Die Geschäftslage im Mittelstand ist ausgesprochen gut.

Krise? Welche Krise? Der Mittelstand hat sich von den schlechten Konjunkturnachrichten nicht anstecken lassen. Die von Creditreform ermittelten Stimmungsindikatoren liegen nämlich zumeist über den Vorjahreswerten.

Zum Beispiel haben 60,5 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen auf die Frage nach der aktuellen Geschäftslage mit "gut" oder "sehr gut" geantwortet. Das ist ein neuer Rekordwert für diese Frage. Im Herbst 2010 hatten sich nur 48,0 Prozent der Unternehmen positiv geäußert. Unzufrieden mit der Geschäftslage sind derzeit lediglich 2,6 Prozent der mittelständischen Unternehmen (Vorjahr: 4,7 Prozent). Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen zur Geschäftslage verbessert sich daraufhin auf +57,9 Saldenpunkte und erreicht ebenfalls ein neues Rekordhoch (siehe erste Grafik).

Im deutschen Mittelstand werden knapp 40 Prozent der Umsätze aller Unternehmen hierzulande erwirtschaftet, folglich ist die Umsatzentwicklung im Mittelstand ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung. Bezeichnend ist dabei, dass es 40,7 Prozent der befragten Unternehmen gelang, ihren Umsatz zu steigern. Der leicht höhere Vorjahreswert von 42,2 Prozent wurde noch von Nachholeffekten nach der Krise und den staatlichen Konjunkturmaßnahmen getrieben. Zurückgegangen ist der Anteil der Unternehmen, die über Umsatzeinbußen klagen (2011: 11,7 Prozent; 2010: 16,0 Prozent).

Investitionsfreude: Viele im Mittelstand denken daran, "Geld in die Hand zu nehmen".
Investitionsfreude: Viele im Mittelstand denken daran, "Geld in die Hand zu nehmen".

Knapp die Hälfte der Befragten wird in den kommenden Monaten ein Investitionsvorhaben durchführen (49,1 Prozent; Vorjahr: 47,4 Prozent). Einen noch höheren Anteil gab es nur 2007 (siehe zweite Grafik). Investitionsfreude zeigen vor allem die Industrie (52,4 Prozent) und der Dienstleistungssektor (50,3 Prozent).

Dabei haben 60,4 Prozent der Unternehmen ihr Investitionsbudget aufgestockt, wohingegen es nur 8,5 Prozent verringert haben (2010: 57,7 bzw. 10,4 Prozent). Bei einem Großteil der Mittelständler ist neben Ersatzinvestitionen (55,2 Prozent) auch der Ausbau der Produktionskapazitäten vorgesehen (54,6 Prozent). (tö)

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