MO-Hersteller setzen sich in ein Marketing-Boot

11.01.1996
MÜNCHEN: Seit Juni 1996 gibt es die Allianz von sieben Hersteller magneto-optischer Wechselspeicher. Ihr Ziel: MO-Laufwerke sollen sich auf breiter Basis durchsetzen. Auf der Systems ging die Allianz zum ersten Mal an die Öffentlichkeit.Seit Jahren dümpelt die MO-Technologie ohne Chancen auf den Massenmarkt vor sich hin. Zwar werden die MO-Hersteller nicht müde, die Vorzüge der Wechselspeicher anzupreisen: hohe Kapazitäten bis 2,6 GB, Wiederbeschreibbarkeit, beliebige Erweiterbarkeit, hohe Geschwindigkeit, Transportabilität, Abwärtskompatibilität, Standardisierung bei Laufwerken und Medien, hohe Datensicherheit (bis 50 Jahre) und niedrige Kosten pro MB.

MÜNCHEN: Seit Juni 1996 gibt es die Allianz von sieben Hersteller magneto-optischer Wechselspeicher. Ihr Ziel: MO-Laufwerke sollen sich auf breiter Basis durchsetzen. Auf der Systems ging die Allianz zum ersten Mal an die Öffentlichkeit.Seit Jahren dümpelt die MO-Technologie ohne Chancen auf den Massenmarkt vor sich hin. Zwar werden die MO-Hersteller nicht müde, die Vorzüge der Wechselspeicher anzupreisen: hohe Kapazitäten bis 2,6 GB, Wiederbeschreibbarkeit, beliebige Erweiterbarkeit, hohe Geschwindigkeit, Transportabilität, Abwärtskompatibilität, Standardisierung bei Laufwerken und Medien, hohe Datensicherheit (bis 50 Jahre) und niedrige Kosten pro MB.

Doch für den Massenmarkt sind die MO-Laufwerke einfach zu teuer. Nur in einigen professionellen Anwendungsbereichen wie etwa Druck und Grafik, medizinische Bilddiagnostik oder Meteorologie werden die magneto-optischen Wechselspeicher verwendet.

Das soll nun anders werden, weshalb die Allianz aus sieben Herstellern, Fujitsu, Imation (Neugründung von 3M), Maxoptix, Olympus, PDO Media, Sony und Verbatim, auf der Systems zum Angriff blies. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die MO-Technologie endgültig bei allen Anwendergruppen durchsetzt", trommeltPDO Media-Chef Leo Vogels. Das muß er auch, denn eine Heerschar neuer Anbieter drängen mit Produkten in den Markt, die der alten 1,44-MB-Floppy endlich den Garaus machen sollen (siehe hierzu ComputerPartner 16/96).

Daß sich die Allianz allerdings einig bei Marketing und Produktstrategie wäre, konnten das MO-Forum nicht vermitteln. "Über kombinierte Aktivitäten ist noch nicht entschieden, die sind noch im Gespräch", gibt Imation PR-Manager Christian Zins, der halboffizielle Sprecher der Allianz, auch zu. Dazu paßt, daß lediglich seine Firma auf der Systems vertreten war, und das wohl vor allem deshalb, um die Neugründung von 3M bekannt zu machen. Dem Rest der Runde erschien die Systems offensichtlich nicht als passendes Forum für die laue MO-Marketingoffensive.

Doch dafür hatten die Allianz zwei Erklärungen für den bisherigen Mißerfolg der MO-Laufwerke im Massenmarkt mitgebracht: Das mangelhafte Marketing und die Absagen von OEMs, die MO-Laufwerke in großen Stückzahlen für den Massenmarkt zu labeln. Daß sich daran etwas ändert, damit rechnet auch Forums-Mitglied Torsten Janwlecke, Sales- und Marketing Manager bei Olympus, nicht: "Es wird keinen kurzfristigen Durchbruch im OEM-Kanal geben, dafür rechnen wir mit Aftermarket-Sales auch im Low-end-Bereich."

Für diesen Markt sind auch neue Produkte wie 640-MB-Laufwerke im 3,5 Zoll-Format für den PC und PC-Card-Laufwerke für Notebooks gedacht. Doch die Erfahrung lehrt: Technik ohne Marketing hat

sich im IT-Markt noch nie durchgesetzt. (ld)

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