Studie

Mobil erreicht das Internet selbst Netz-Muffel

01.12.2011
Das Internet wird in Deutschland immer mehr mobil genutzt und erreicht auf diesem Weg sogar die "digitalen Außenseiter".
Mobiles Internet bringt das World Wide Web mehr Menschen näher.
Mobiles Internet bringt das World Wide Web mehr Menschen näher.
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Das Internet wird in Deutschland immer mehr mobil genutzt und erreicht auf diesem Weg sogar die "digitalen Außenseiter". Während im vergangenen Jahr noch vor allem die "digitale Avantgarde" das Netz mit mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets unterwegs nutzten, habe es jetzt selbst bei den sehr wenig Internet-affinen Bundesbürgern einen Platz gefunden, teilte die Initiative D21 am Donnerstag mit. Nach einer von TNS Infratest durchgeführten Studie sei hier der Anteil innerhalb eines Jahres von null auf drei Prozent gestiegen.

"Die mobile Technologie wird das Leben und Arbeiten in den kommenden Jahren nochmals revolutionieren und einen ganz entscheidenden Anteil an der Entwicklung der digitalen Gesellschaft in Deutschland haben", sagte Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21. Durch neue Technologie-Entwicklungen werde der Zugang und die Eintrittsschwelle in die digitale Welt weiter sinken. "Herausforderung bleibt, dass wir hier gerade das Bildungssystem fit machen müssen, damit die digtalen Medien als Kreativ- und Informationswerkzeug für die gesamte Gesellschaft selbstverständlich werden."

Unterstützt von Unternehmen und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie stellt die Initiative D21 zum dritten Mal ihre Studie zur Verbreitung und Nutzung digitaler Medien vor. Sie teilt die Bevölkerung in insgesamt sechs Nutzertypen auf.

Die aktuelle Studie zeige, dass die Entwicklung der digitalen Gesellschaft stagniere, sagte Robert Wieland, Geschäftsführer von TNS Infratest. Mit den Anteilen der "Digitalen Außenseiter", der "Gelegenheitsnutzer" und "Berufsnutzer" sei die Mehrheit der Bevölkerung (62 Prozent) nach wie vor nicht Teil der digitalen Gesellschaft. Erst 38 Prozent der Bevölkerung in Deutschland würden mit Netz und digitalen Medien souverän umgehen. "Der Großteil der Bevölkerung ist noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen."

Der Anteil der Onliner an der Bevölkerung ist dennoch in den vergangenen Jahren von zwei Drittel auf drei Viertel gestiegen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse bleibe es aber wichtig, "allen Mitgliedern unserer Gesellschaft die Vorteile des digitalen Zeitalters noch deutlicher als bisher" nahezubringen, sagte Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Das werde nur erreicht, wenn das Vertrauen in die Medien und die digitale Kompetenz erhöht sowie die ersten Schritte erleichtert würden.

Für die Studie führte TNS Infratest insgesamt 1000 Interviews im Oktober. Die Marktforscher ermittelten sechs Nutzergruppen innerhalb der digitalen Gesellschaft. Sie unterscheiden die "digitalen Außenseiter", die "Gelegenheitsnutzer", die "Berufsnutzer", die "Trendnutzer", die "digitalen Profis" und die "digitale Avantgarde". (dpa/bw)

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