Mobil macht Lust: sechs Prozent Plus im Notebook-Handel

14.02.2002
Nach Recherche von ComputerPartner konnten die Notebook-Hersteller 2001 ein Plus von sechs Prozent in den Abverkaufszahlen des deutschen Marktes erreichen. Während im Jahr 2000 insgesamt 1.052.470 Notebooks über die Ladentheken gingen, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 1.124.539 an.

Trotz des aggressiven Markteinstiegs des B-Brands Gericom konnte Toshiba seine Position als Platzhirsch behaupten. Mit 16,2 Prozent Marktanteil steht der A-Brand um 5,0 Prozent besser da als der Wettbewerber. Dennoch musste Toshiba gegenüber dem Vorjahr im Abverkauf Einbußen von 16,9 Prozent hinnehmen. Das Unternehmen begrün-det dies mit einem langsameren Wachstum des B-to-B-Marktes. "Wir erwarten in unserem Kernbereich, dem B-to-B-Segment, ein gutes Wachstum. Gleichzeitig werden wir versuchen, über unsere Satel-lite-Reihe mehr im B-to-C-Markt vertreten zu sein", sagt Thomas Kissel-Müller, Marketing Director Deutschland und Österreich bei Toshiba. Außerdem zählt Toshiba auf die Mithilfe der Partner: "Die Large Accounts sind immer noch sehr zurückhaltend. Wir werden massiv den SMB-Bereich angehen. Dazu brauchen wir die Unterstützung des Handels."

Gericom ist nach wie vor ungebremst. Die Österreicher konnten mit Unterstützung von Media-Markt, Lidl & Co. den Marktanteil von 4,0 Prozent in 2000 auf 11,2 Prozent fast verdreifachen. Im vorderen Feld konnten sich außerdem Compaq und IBM halten, obwohl beide Hersteller im Vergleich zum vergangenen Jahr ein Minus hinnehmen mussten.

Mit 9,4 Prozent rangiert Compaq auf Platz drei, das sind 4,1 Prozent weniger verkaufte Notebooks als im Jahr zuvor. Mehr als ein Drittel (37,4 Prozent) weniger verkaufte Geräte konnte der Viertplatzierte IBM vorweisen. "Wie bereits angekündigt, haben wir den Retail-Markt als Zielgruppe komplett eingestellt. Dieses Geschäft war für IBM nicht mehr profitabel", rechtfertigt sich Felix Rümmele, Director PC-Marketing bei IBM. Der Absturz von 15 auf 8,9 Prozent Marktanteil spiegelt somit deutlich den Rückzug von Big Blue aus dem Consumer-Markt wider. "Wir fokussieren das B-to-B-Geschäft, in dem wir mit unseren Stückzahlen Profit machen können", so Rümmele zur künftigen strategischen Ausrichtung. Auch die Zielgruppe von Fujitsu Siemens Computers (FSC) scheint klar zu sein. Während sich die Bad Homburger im allgemeinen deutschen Notebook-Ranking laut Gartner Dataquest (siehe ComputerPartner 05/02, Seite 24) auf dem zweiten Platz behaupten, müssen sie sich nach den abverkauften Stückzahlen mit Platz fünf zufrie-den geben. Ein Rückgang von 11,9 Prozent bescherte FSC einen Marktanteil von 7,6 Prozent.

Sony (6. Platz) und Hewlett Packard (7. Platz) waren neben Gericom die einzigen Hersteller der Führungsriege, die ihre Stückzahlen im Gesamtjahr 2001 steigern konnte.

Mit fast einem Viertel mehr verkauften Notebooks (24,6 Prozent) steigerte Sony seinen Marktanteil von 5,5 Prozent in 2000 auf 6,5 Prozent im Jahr darauf. HP konnte den Marktanteil von 4,9 Prozent auf 6,2 Prozent verbessern und verkaufte 32,9 Prozent mehr Geräte als 2000. Direktanbieter Dell ist trotz eines Plus von 31,5 Prozent nur auf Platz zwölf zu finden. "Das Jahr 2002 wird das Jahr der Marktanteilsveränderun-gen", so die Vision von Sonys IT-General Manager Jörn Taubert.

ComputerPartner-Meinung:

Mancher A-Brand im Notebook-Markt änderte im Laufe des vergangen Jahres - teils freiwillig, teils gezwungenermaßen - seine Strategie: weg vom Consumer-Markt. Dies schlägt sich zum Teil auch in den Jahreszahlen nieder. Im laufenden Jahr wird sich herausstellen, wer auf das richtige Pferd gesetzt hat und ob es klug war, sich aus dem Consumer-Markt zu verabschieden. (bw)

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