Mobilcom-Chef Schm hofft auf 100 Mark Monatsumsatz pro UMTS-Handy

16.07.2001
Im Sommer 2002 ist es soweit. Dann sollen die ersten UMTS-Handys auf den Markt kommen. Mobilcom hat sich zum Ziel gesetzt, erster Anbieter zu sein. Unternehmenschef Gerhard Schm rechnet schon im ersten Monat mit 300.000 Kunden für die dritte Mobilfunkgeneration, die dann im Schnitt monatlich 100 Mark Umsatz einbringen sollen. Einen derart erfolgreichen Start ins UMTS-Geschäft hätte der deutsche Betreiber aus Rendsburg-Büdelsdorf, der vor wenigen Tagen noch Gerüchte um eine bevorstehende Pleite dementieren musste, auch dringend nötig. Denn allein für die Lizenzen Mobilcom 16,4 Milliarden Mark ausgegeben. Hinzu kommen nicht unerhebliche Investitionen und der Drang Schm, durch Fusionen oder übernahmen weiter zu expandieren. Erst hieß es, die niederländische KPN wolle die deutsche Mobilcom-Tochter Eplus mit den Büdelsdorfern vermählen, dann, Mobilcom wolle die deutsche Orange-Tochter Hutchison Telecom übernehmen. Und als der Deal nicht lief, war plötzlich Talkline im Gespräch. Was immer deutlicher wird: Alleine stemmen kann UMTS kein Betreiber. Kooperationen und Partnerschaften gewinnen vor dem Hintergrund der immensen Investitionen und Anstrengungen, UMTS-Dienste zu vermarkten, heute schon zunehmend an Bedeutung. Unklar bleibt noch, wie mit UMTS überhaupt Geld zu verdienen ist. Denn wie verschiedene Umfragen gezeigt haben, sind Vübertragung und interaktive Spiele - von den Handy-Herstellern und den Betreibern als die "Killerapplikationen" gepriesen - für die meisten Handy-Nutzer ziemlich uninteressant. Sehr viel mehr Chancen räumt Marktforscher Gartner Bildübertragung, Musik-Downloads und Suchdiensten, etwa nach der nächstgelegenen Bank, ein. Doch ob das soviel abwirft, ist die große Frage. Fraglich ist auch, ob sich überhaupt genügend Kunden finden, die über 100 Mark im Monat für die Nutzung einer Technologie ausgeben wollen, die erst mit Inhalten gefüllt werden muss. Außerdem muss UMTS in Zukunft mit dem Paketdatendienst GPRS konkurrieren, der hierzulande, anders als "I-Mode" in Japan, kurz nach Start auch nicht gerade wie eine Bombe eingeschlagen hat, für viele zukünftige Services aber allemal ausreichend Bandbreiten bietet. (kh)

Im Sommer 2002 ist es soweit. Dann sollen die ersten UMTS-Handys auf den Markt kommen. Mobilcom hat sich zum Ziel gesetzt, erster Anbieter zu sein. Unternehmenschef Gerhard Schm rechnet schon im ersten Monat mit 300.000 Kunden für die dritte Mobilfunkgeneration, die dann im Schnitt monatlich 100 Mark Umsatz einbringen sollen. Einen derart erfolgreichen Start ins UMTS-Geschäft hätte der deutsche Betreiber aus Rendsburg-Büdelsdorf, der vor wenigen Tagen noch Gerüchte um eine bevorstehende Pleite dementieren musste, auch dringend nötig. Denn allein für die Lizenzen Mobilcom 16,4 Milliarden Mark ausgegeben. Hinzu kommen nicht unerhebliche Investitionen und der Drang Schm, durch Fusionen oder übernahmen weiter zu expandieren. Erst hieß es, die niederländische KPN wolle die deutsche Mobilcom-Tochter Eplus mit den Büdelsdorfern vermählen, dann, Mobilcom wolle die deutsche Orange-Tochter Hutchison Telecom übernehmen. Und als der Deal nicht lief, war plötzlich Talkline im Gespräch. Was immer deutlicher wird: Alleine stemmen kann UMTS kein Betreiber. Kooperationen und Partnerschaften gewinnen vor dem Hintergrund der immensen Investitionen und Anstrengungen, UMTS-Dienste zu vermarkten, heute schon zunehmend an Bedeutung. Unklar bleibt noch, wie mit UMTS überhaupt Geld zu verdienen ist. Denn wie verschiedene Umfragen gezeigt haben, sind Vübertragung und interaktive Spiele - von den Handy-Herstellern und den Betreibern als die "Killerapplikationen" gepriesen - für die meisten Handy-Nutzer ziemlich uninteressant. Sehr viel mehr Chancen räumt Marktforscher Gartner Bildübertragung, Musik-Downloads und Suchdiensten, etwa nach der nächstgelegenen Bank, ein. Doch ob das soviel abwirft, ist die große Frage. Fraglich ist auch, ob sich überhaupt genügend Kunden finden, die über 100 Mark im Monat für die Nutzung einer Technologie ausgeben wollen, die erst mit Inhalten gefüllt werden muss. Außerdem muss UMTS in Zukunft mit dem Paketdatendienst GPRS konkurrieren, der hierzulande, anders als "I-Mode" in Japan, kurz nach Start auch nicht gerade wie eine Bombe eingeschlagen hat, für viele zukünftige Services aber allemal ausreichend Bandbreiten bietet. (kh)

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