Mobile Computing und LAN - ein Markt im Wachstum

22.11.2001
Immer mehr mobile Mitarbeiter nutzen Mobile Computing für ihre Arbeit. Diese wechselnden Tätigkeitsorte stellen aber auch steigende Anforderungen an die Netzwerk-Infrastruktur. Wie der deutsche Handel an diesem Wachstumsmarkt teilhaben kann, stellt Frank Heuer, Consultant und Analyst bei Techconsult, dar.

Mobile Computing unterstützt Mitarbeiter mit wechselnden Tätigkeitsorten bei Management und Durchführung ihrer Aktivitäten. Gleich ob beim Kunden vor Ort oder unterwegs, dank Notebooks und PDAs können überall Aufgaben wie am Inhouse-Arbeitsplatz erledigt werden. Gleichzeitig soll jedoch auch stets der Zugriff auf die aktuellen Daten im Unternehmens-Netzwerk und die Kommunikation möglich sein. Die folgenden Darstellungen erläutern die Entwicklung des Mobile Computings und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Netzwerkinfrastruktur mit Blick auf deutsche Betriebe ab 20 Mitarbeitern.

Während der Einsatz von Desktop-Rechnern bis Ende des nächsten Jahres um gerade zwei Prozent wächst, wird parallel dazu die Anzahl der genutzten Laptops und PDAs deutlich stärker gestiegen sein. Überdurchschnittliche Zuwächse hinsichtlich der Laptops sind insbesondere in den Branchen "Telekommunikation", "Kredit- und Versicherungsgewerbe" und den "Non-Profit-Organisationen" zu erwarten.

Im Management waren mobile Geräte schon immer sehr gefragt, und genau dieser Anwenderkreis führt die Liste der derzeitigen Nutzer von PDAs mit 31 Prozent an. Auf dem zweiten Rang befindet sich derzeit noch der Vertriebsaußendienst, die- ser wird jedoch im Jahr 2002 der Hauptanwender von Organizern sein. Auch im Bereich der Finanzdienstleister lässt sich, wenn auch auf geringerer Basis, ein signifikanter Anstieg erkennen.

Perfektes Zusammenspiel - effiziente Anwendungen

Der zunehmende Einsatz von Mobile Computing stellt allerdings auch steigende Anforderungen an die Netzwerk-Infrastruktur. Die Hauptaufgaben liegen dabei in den Bereichen Datenaustausch, Sicherheit, Softwareverteilung sowie Hard- und Software-Inventarisierung. Nur ein perfektes Zusammenspiel in diesen Bereichen erlaubt eine optimale und effiziente Anwendung.

Der Datenaustausch kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden: Outdoor beispielsweise per Mobiltelefon, wobei das Notebook zum Beispiel über Infrarot oder Bluetooth angebunden sein kann.

Inhouse ist die drahtlose Anbindung ebenfalls über Bluetooth oder auch mittels Wireless LAN nach dem Standard IEEE 802.11 möglich.

Netzwerkmanagement-Lösungen sollen die Softwareverteilung sowie die Hard- und Software-Inventarisierung unterstützen. Das heißt, sie ermöglichen die zuverlässige und konsistente Distribution von Software an mobile Clients, gewährleisten die Nachführung des Softwareinventars und besorgen darüber hinaus auch die automatische Installation neuer Software-Releases beim ersten Andocken des mobilen Rechners an die IT-Umgebung.

Auf die richtige Umsetzung kommt es an

Wie werden die erhöhten Anforderungen durch Mobile Computing an die Netzwerk-Infrastruktur tatsächlich umgesetzt werden?

2002 werden von allen deutschen Betrieben ab 20 Mitarbeiter vier Prozent Wireless-LAN-(WLAN)-Lö- sungen einsetzen. Hingegen werden 15 Prozent der Betriebe, die in Mobile Computing investieren, auch WLAN nutzen.

Bei der Entwicklung der IT-Arbeitsplätze befindet sich der Handel im signifikantesten Aufwärtstrend, wenn es um den Ausbau von Wireless-LAN-Lösungen geht. Im Jahr 2002 wird es gegenüber diesem Jahr knapp 50 Prozent mehr WLAN-Arbeitsplätze in dieser Branche geben.

Vor allem auch hinsichtlich der Anforderungen an die Softwareverteilung und die Inventarisierung setzen die Firmen in erkennbarem Maße entsprechende Maßnahmen um: Arbeitsstätten, die 2002 in Mobile Computing investieren, werden in überdurchschnittlichem Maße - mit einem fast viermal größeren Anteil als der Durchschnitt - Netzwerkmanagement-Lösungen beschaffen.

Auch Virtual Private Networks (VPN) werden als Sicherheitslösung seitens der Investoren in Mobile Computing deutlich stärker präferiert als von der Gesamtheit der Betriebe. Jede zehnte Firma, die im kommenden Jahr in mobile Systeme investieren wird, plant auch die Beschaffung von VPN-Lösungen. Im Durchschnitt sind dies lediglich vier Prozent.

www.techconsult.de

ComputerPartner-Meinung:

Schon seit längerem wurde die Wichtigkeit von Wireless-Anbindungen für die IT-Branche als Wachstumsmotor der Zukunft herausgestrichen. Nun sind endlich ausreichend viele und - was noch wichtiger ist - funktionierende Lösungen erhältlich. Jetzt kann der Fachhandel seine Kompetenz in Sachen Technik und Beratung beweisen und sich neue Umsatzmöglichkeiten schaffen. (go)

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