Digitale Konvergenz

Mobile UE entwickelt sich zum Generalisten

30.06.2009
Was waren das für Zeiten, als für die Musikwiedergabe ein MP3-Player gebraucht wurde, zum Fotografieren eine Kamera und zum Telefonieren ein Handy. Die gfu zeigt auf, wie sich mobile Geräte zu Alleskönnern entwickelt haben.

Was waren das für Zeiten, als für die Musikwiedergabe ein MP3-Player gebraucht wurde, zum Fotografieren eine Kamera und zum Telefonieren ein Handy. Diese klare Zuordnung stimmte nur für kurze Zeit, unmittelbar nach der Markteinführung dieser Gerätearten. Heute gibt es ein breites Angebot an mobilen Alleskönnern, die neben vielen anderen Funktionen auch noch Fotos schießen oder Musik spielen.

Standbildaufnahme und Musikwiedergabe stehen stellvertretend für einen Trend, der die gesamte digitale Unterhaltungselektronik nachhaltig prägt: Neue digitale Produktarten überschreiten die Grenzen ihrer Kernfunktionen und integrieren viele zusätzliche Eigenschaften. Umgekehrt eignen sich immer mehr Gerätearten für vergleichbare Aufgaben.

Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Frankfurt, und das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GFK haben die Entwicklung der konvergenten Märkte anhand der Audio- und der Foto-Funktionen exemplarisch mit aufschlussreichen Marktdaten hinterlegt.

Noch im Jahr 2004 stellten reinrassige MP3-Player ohne zusätzliche Funktionen 50 Prozent aller Geräte für die mobile Musikwiedergabe. Multimedia-Player mit Video-Funkion hatten damals noch keinen relevanten Marktanteil, wohl aber MP3-Handys: Mit einem Anteil von 42 Prozent an den verkauften Mobilunterhaltern waren sie schon damals beliebte Alternativen zu den reinen MP3-Taschenspielern. MP3-taugliche Smartphones spielten mit einem Anteil von 3 Prozent nur eine geringe Rolle, MP3-taugliche Taschencomputer (PDAs) hatten immerhin 5 Prozent des Markts der MP3-tauglichen Mobilgeräte erobert.

Bis heute - die jüngsten Marktdaten stützen sich auf Prognosen für das Jahr 2009 - haben sich diese Relationen dramatisch verändert. Reine MP3-Player machen in diesem Jahr nur noch 14 Prozent des Markts für mobile Musikgeräte aus, weitere 17 Prozent entfallen auf die so genannten digitalen Videoplayer, Abspielgeräte, die neben Musik auch noch Digitalfotos und Videos wiedergeben können. Den Löwenanteil der musiktauglichen Mobilgeräte stellen heute die Handys mit 66 Prozent aller verkauften Geräte. Smartphones halten noch 3 Prozent, PDAs spielen als MP3-Stationen keine nennenswerte Rolle mehr; sie wurden in den letzten Jahren ohnehin mehr und mehr von mobilen Kommunikationsgeräten abgelöst.

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