Mobile World Congress 2013

Mobiles Bezahlen im Rampenlicht

25.02.2013

Bisher nur wenige Smartphones mit NFC-Chip

Mit der Ausbreitung von Smartphones und Tablets wächst auch der Markt für ganz neue Bezahllösungen. Experten rechnen damit, dass sich das Bezahlen im Alltag radikal verändern wird. Jetzt schon kann man kleinere Beträge ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift zahlen, indem man Smartphone oder Karte mit NFC-Chip über ein entsprechendes Lesegerät hält. Die Visionen für die absehbare Zukunft reichen von Bezahlsystemen auf Basis von Ortungsdaten bis hin zum Abschaffen von Kassen, weil der Kunde den Bezahlvorgang mit einem System wie etwa MasterPass komplett auf seinem mobilen Gerät abwickeln kann.

Vor einigen Jahren galt die NFC-Technologie noch als Königsweg für mobile Bezahlsysteme. Doch nach wie vor haben nur relativ wenige Smartphone-Modelle einen NFC-Funkchip eingebaut. Und auch Bezahllösungen auf NFC-Basis haben sich bisher nicht so ausgebreitet wie erwartet. Kritiker der Technologie sprechen von technischen Schwächen und Sicherheitsbedenken, was NFC-Anbieter zurückweisen.

Der junge deutsche Bezahl-Dienstleister SumUp plant ein neues System, bei dem stattdessen Geodaten zum Einsatz kommen. Wenn ein Kunde das Geschäft betritt, wird sein Bild auf dem als Kasse eingesetzten Tablet-Computer angezeigt. Der Verkäufer rechnet den Einkauf ab, indem er das Gesicht des Kunden mit dem Foto vergleicht. Die Bezahldaten sind dabei im System hinterlegt. So müssen weder Handy noch Portemonnaie die Tasche verlassen.

Im vergangenen Jahr lief vor allem der Wettbewerb bei Einsteckmodulen an, mit denen Smartphones oder Tablets in mobile Kassengeräte verwandelt werden können. Zielgruppe sind kleinere Unternehmen oder Handwerker-Betriebe, denen die klassische Karten-Infrastruktur zu teuer ist. Die Anbieter solcher neuen Dienste, wie iZettle, Payleven, SumUp oder der Pionier Square in den USA, bieten ihre Einsteckmodule günstiger als die etablierten Zahlungsabwickler oder auch gratis an und nehmen eine Gebühr von etwa 2,75 Prozent. PayPal bringt einen einsteckbaren Kartenleser mit PIN-Eingabe jetzt zunächst auf den britischen Markt. Das wird in der Branche erster Schritt für eine europäische Expansion gesehen. dpa/(bw)

Zur Startseite