Lexmark-Umfrage

Mobiles Drucken stößt auf Hindernisse

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Viele wollen von mobilen Geräten im Business-Umfeld drucken, werden aber daran gehindert, dies soll eine nicht repräsentative Umfrage des Druckerherstellers Lexmark unter europäischen Büromitarbeitern belegen. Zweifel sind aber angebracht
60 Prozent der Nutzer von mobilen Geräten haben kein Interesse am mobilen Drucken.
60 Prozent der Nutzer von mobilen Geräten haben kein Interesse am mobilen Drucken.

Viele wollen von mobilen Geräten im Business-Umfeld drucken, werden aber daran gehindert, dies soll eine nicht repräsentative Umfrage des Druckerherstellers Lexmark unter europäischen Büromitarbeitern belegen. Zweifel sind aber angebracht.

Der Hersteller hatte rund 700 Personen aus 13 europäischen Ländern befragt. 55 Prozent gaben an, persönliche mobile Geräte auch beruflich zu nutzen. Die Mehrheit verwendet dazu die Apple-Geräte iPhone und iPad.

Laut Lexmark fänden es 41 Prozent der Befragten wichtig oder sehr wichtig, mit diesen Geräten Geschäftsdokumente drucken zu können. Gleichzeitig nutzen aber 77 Prozent diese nie zum Drucken. Als vermutlichen Grund führt Lexmark die bisher mangelnde Integration der mobilen Geräte in das Firmenumfeld an. So gaben 47 Prozent an, dass es in ihrem Unternehmen keine Vorgaben zum Gebrauch persönlicher mobiler Geräte gebe.

Welche Art von Dokumenten diese 41 Prozent gerne drucken würden, darüber gibt die Lexmark-Studie aber keine Antwort. Im Umkehrschluss heißt das, dass es fast 60 Prozent der Nutzer egal ist, ob man vom Handy oder Tablet-PC aus auch drucken kann. Dies deckt sich übrigens genau mit einer aktuellen Erhebung des Markforschungsunternehmens Dokulife: Hier gaben genau 60 Prozent der Befragten an, kein Bedürfnis nach Druckmöglichkeiten geschäftlicher Dokumente von ihrem privaten Smartphone zu haben.

Der Mehrheit ist mobiles Drucken egal

Würde man auf der Straße fragen, ob die Passanten es wichtig finden, dass in den Supermärkten Öko-Produkte verkauf werden, würde wohl die Mehrheit auch mit "ja" antworten. Ob die Befragten die Produkte dann tatsächlich kaufen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ähnlich wird es auch mit den Befragten sein, die angeben, gerne vom ihrem mobilen Gerät zu drucken: Nur ein Bruchteil würde diese Funktion bei Verfügbarkeit tatsächlich auch nutzen. So ist die Differenz zwischen den 60 Prozent, denen das mobile Drucken völlig egal ist, und den 77 Prozent, die - freiwillig oder gezwungenermaßen - auf die Funktion verzichten, gering.

Trotzdem leitet man bei Lexmark aus der Umfrage einen Trend zum mobilen Drucken ab: "Der 'Bring-your-own-Device'-Trend wird sich nach unserer Einschätzung in Zukunft noch weiter verstärken. Umso mehr Bedeutung gewinnt auch das mobile Drucken", glaubt Hartmut Rottstedt, Geschäftsführer bei Lexmark. Sein Unternehmen biete "zahlreiche Anwendungen und Technologien", die das mobile Drucken im Firmenumfeld unterstützen und so die Produktivität der Mitarbeiter steigern.

Doch darin liegt aber eines der Probleme des mobilen Druckens. Die Nutzer wollen nicht "zahlreiche Anwendungen und Technologien", sondern eine brauchbare, herstellerübergreifende Lösung, sowohl auf Smartphone- und Tablet-Seite, als auch bei den angesteuerten Druckgeräten. Solange jeder Mobiltelefonhersteller und jeder Druckerhersteller sein eigenes Süppchen kocht und die Nutzer sich eher desinteressiert zeigen, wird sich das mobile Drucken nicht auf breiter Front durchsetzen können. (awe)

Zur Startseite