Mobilfunk: CDMA wächst schneller, ist aber nicht besser als UMTS

18.08.2004
Laut einem Bericht der CDMA Development Group (CDG) ist die Zahl der CDMA-Nutzer weltweit im zweiten Quartal 2004 um 10,5 Millionen auf über 212,5 Millionen gestiegen. Damit sei dies der am schnellsten wachsende Mobilfunkstandard. So soll die Zahl der Nutzer seit 2002 um jährlich 30 Prozent gestiegen sein, die für den gesamten Mobilfunkmarkt jedoch nur um 21 Prozent per annum.

Laut einem Bericht der CDMA Development Group (CDG) ist die Zahl der CDMA-Nutzer weltweit im zweiten Quartal 2004 um 10,5 Millionen auf über 212,5 Millionen gestiegen. Damit sei dies der am schnellsten wachsende Mobilfunkstandard. So soll die Zahl der Nutzer seit 2002 um jährlich 30 Prozent gestiegen sein, die für den gesamten Mobilfunkmarkt jedoch nur um 21 Prozent per annum.

CDMA steht für Code-Division Multiple Access und ist ein Mobilfunkstandard, der anders als GSM (Global System for Mobile Communications oder Time DMA, TDMA) jedem Nutzer nicht eine bestimmte Frequenz zuweist, sondern für jeden Kanal das volle Frequenzspektrum.

Dabei handelt es sich eigentlich um eine militärische Technologie, die während des Zweiten Weltkriegs von den Briten entwickelt wurde, um deutsche Abhörversuche auszutricksen, indem geheime Nachrichten über mehrere Frequenzen verteilt ausgestrahlt wurden.

CDMA2000 heißt die Weiterentwicklung von CDMA und ist in den Ländern Amerikas sowie in Japan und Korea ähnlich wie UMTS in Europa, Australien und weiten Teilen Restasiens der neue 3G-Standard.

Nachteil der CDMA2000-Technologie gegenüber UMTS ist jedoch, dass sie wegen der zeitsynchronen Abhängigkeit aller Sendestationen und Endgeräte (Aufsynchronität) auf Global Positioning Systems (GPS) angewiesen sind, und die funktionieren in geschlossenen Räumen, bei Nebel oder dichten Wolken kaum (großer Schwachpunkt von Roland Emmerichs "The Day after Tomorrow"). UMTS entgeht dem Synchronisationsproblem gegen Störfrequenzen rein mathematisch durch Scramblingcode.

112 Millionen CDMA2000-Nutzer zählt die CDMA Development Group, das sind 14 Millionen mehr als im vorhergehenden Quartal und entspricht einem CDMA-Anteil von 52 Prozent. CDMA2000 1EV-DO ist eine Weiterentwicklung, die im Download von Daten pro Zellensektor theoretisch 2,457 Mbit/s erlaubt. Die Zahl der Nutzer wird mit 8,3 Millionen weltweit angegeben, zwei Millionen davon in Fernost.

Der asiatisch-pazifische Raum wächst für CDMA mit 88,8 Millionen Nutzern oder 42 Prozent mehr als im ersten Quartal 2004 am schnellsten. 66 Prozent sind auf den schnelleren Standard CDMA2000 umgestiegen, in Japan und Korea sind es sogar 84 Prozent.

In Nordamerika hat sich der Anteil von CDMA-Nutzern innerhalb eines Jahres von 43 auf 47 Prozent erhöht, wobei über 55 Prozent der CDMA-Nutzer bereits auf CDMA2000 umgestiegen sind. (kh)

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