Mobilfunk: Geht es bei den deutschen Gebühren mit rechten Dingen zu?

15.04.2003
„Ich brauche das Handy ja nur für den Notfall, wenn mich mal jemanden dringend erreichen muss." So oder so ähnlich wähnen sich viele Deutsche in Sicherheit vor der Falle, welche die Netzanbieter ihnen mit bis zu 100 Prozent subventionierten Mobiltelefonen legen. Denn die Betreiber wissen, dass es bei den guten Vorsätzen der Kunden meist nicht bleibt, und langen bei den Gesprächsminuten vor allem in andere inländische und ausländische Netze ordentlich zu. Während andere Europäer mithin schon für ein Cent die Minute mobil telefonieren können, sind in Deutschland Minutenpreise von 49 Cent immer noch keine Seltenheit. Besonders teuer wird es im Ausland. Da werden dann Roaming-Gebühren von bis zu 1,79 Euro fällig. Für Axel Burkert, Chef des Mobilfunk-Verbraucherportals Xonio, ist klar: „Urlaubern und Geschäftsreisenden wird in die Tasche gegriffen." Selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Handys bei Vertragsabschluss hierzulande meist weit günstiger sind als anderswo, lägen die deutschen Paketpreise aus Gerät, Grundgebühr und Gesprächsminuten im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch immer irgendwo im Mittelfeld. Der EU-Komission ist die Höhe der Roaming-Gebühren in Deutschland schon länger suspekt. Wettbewerbskommissar Mario Monti lässt derzeit untersuchen, ob es da unter den Betreibern heimlich zu kartellrechtswidrigen Preisabsprachen gekommen sei. Auf seine Veranlassung hin muss die Bonner Regulierungsbehörde (RegTP) im Hinblick auf die bevorstehende Novellierung des Telekommunikationsgesetzes und die Angleichung an das EU-Recht prüfen, ob eines oder mehrere Unternehmen den Markt für das Terminierungsentgelt bei der Vermittlung vom Fest- ins Mobilfunknetz beherrschen. Sollte sich herausstellen, dass dem so ist, muss die Vermittlungsgebühr künftig von der RegTP genehmigt werden, was voraussichtlich zu Preissenkungen führen wird. Um dem zuvorzukommen, haben T-Mobile, Telecom Italia und Telefonica Moviles nach dem Vorbild von Fluggesellschaften vielleicht nicht ganz zufällig gerade eine Allianz angekündigt und überraschend Tarifabschläge versprochen. (kh)

„Ich brauche das Handy ja nur für den Notfall, wenn mich mal jemanden dringend erreichen muss." So oder so ähnlich wähnen sich viele Deutsche in Sicherheit vor der Falle, welche die Netzanbieter ihnen mit bis zu 100 Prozent subventionierten Mobiltelefonen legen. Denn die Betreiber wissen, dass es bei den guten Vorsätzen der Kunden meist nicht bleibt, und langen bei den Gesprächsminuten vor allem in andere inländische und ausländische Netze ordentlich zu. Während andere Europäer mithin schon für ein Cent die Minute mobil telefonieren können, sind in Deutschland Minutenpreise von 49 Cent immer noch keine Seltenheit. Besonders teuer wird es im Ausland. Da werden dann Roaming-Gebühren von bis zu 1,79 Euro fällig. Für Axel Burkert, Chef des Mobilfunk-Verbraucherportals Xonio, ist klar: „Urlaubern und Geschäftsreisenden wird in die Tasche gegriffen." Selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Handys bei Vertragsabschluss hierzulande meist weit günstiger sind als anderswo, lägen die deutschen Paketpreise aus Gerät, Grundgebühr und Gesprächsminuten im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch immer irgendwo im Mittelfeld. Der EU-Komission ist die Höhe der Roaming-Gebühren in Deutschland schon länger suspekt. Wettbewerbskommissar Mario Monti lässt derzeit untersuchen, ob es da unter den Betreibern heimlich zu kartellrechtswidrigen Preisabsprachen gekommen sei. Auf seine Veranlassung hin muss die Bonner Regulierungsbehörde (RegTP) im Hinblick auf die bevorstehende Novellierung des Telekommunikationsgesetzes und die Angleichung an das EU-Recht prüfen, ob eines oder mehrere Unternehmen den Markt für das Terminierungsentgelt bei der Vermittlung vom Fest- ins Mobilfunknetz beherrschen. Sollte sich herausstellen, dass dem so ist, muss die Vermittlungsgebühr künftig von der RegTP genehmigt werden, was voraussichtlich zu Preissenkungen führen wird. Um dem zuvorzukommen, haben T-Mobile, Telecom Italia und Telefonica Moviles nach dem Vorbild von Fluggesellschaften vielleicht nicht ganz zufällig gerade eine Allianz angekündigt und überraschend Tarifabschläge versprochen. (kh)

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