Mobilplattform Android: Google, übernehmen Sie!

06.11.2007

Monetäre Absichten verfolgt die Allianz noch nicht öffentlich. Frei nach dem reduzierten Google-Motto "Tue nichts böses" spricht der offizielle Pressetext mit keinem Wort von Vermarktung, Preisen, Chancen oder Profiten. Ganz im Gegenteil: die Entwickler der gekonnt eingestreuten Werbevideos auf der Android-Homepage sprechen von deutlich sinkenden Kosten für Hersteller, Netzbetreiber und Kunden. Schöne neue Welt: die Software kostet nichts, die Plattform ist so offen, dass kaum ein Entwickler darauf kommerzielle Programme publizieren wird und jeder Programmierer vom 14-jährigen Garagenhacker bis zum Senior Architect hat die gleichen Chancen, die Killerapplikation zu "erfinden".

Doch kommt einem das nicht bekannt vor? Die unzähligen Anläufe, ein mobiles Linux-System zur Marktreife zu prügeln, sprachen permanent von Offenheit, breiter Akzeptanz und herausragenden Möglichkeiten für Entwickler. Von LiPS über OpenMoKo zur ALP - scheitern sie nun alle an Android? Das von Google, HTC und T-Mobile behütete Wunderkind hat seinen Konkurrenten - wenn man von solchen angesichts des offenen Quellcodes überhaupt sprechen will - eines voraus: einen Starttermin. Die Ankündigung, das dokumentierte SDK bereits ab dem 12.November offenlegen zu wollen, dürfte bei anderen Entwicklern offener Plattformen die Kinnlade auf die Tischplatte poltern lassen: einen so schnellen Time-To-Market hat noch keiner geschafft, ohne im Vorfeld langwierige Ankündigungen zu starten.

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