Deutscher Channel im Aufbau

monday.com hilft Unternehmen bei der Digitalisierung

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
monday.com, ein SaaS-Anbieter aus Israel, möchte seine Präsenz in Deutschland ausbauen – dazu ist der Softwarehersteller auf versierte Vertriebspartner angewiesen.
Jagjeet Bewas, Channel Partner Manager DACH bei monday.com, agiert von London aus.
Jagjeet Bewas, Channel Partner Manager DACH bei monday.com, agiert von London aus.
Foto: monday.com

Die eigene Produktpalette bezeichnet monday.com als ein "Arbeitsbetriebssystem" - das ist eine Softwareplattform, die es Teams innerhalb eines Unternehmens ermöglich, effizienter miteinander zusammenzuarbeiten. Jagjeet Bewas, Channel Partner Manager DACH bei monday.com, erläutert im Gespräch mit ChannelPartner, was damit konkret gemeint ist.

Dateninseln verbinden

"Wir verknüpfen die Datensilos in den Unternehmen", so der Manager. Denn seiner Erfahrung nach kommunizieren die einzelnen Abteilungen innerhalb der Firma oft nicht richtig miteinander, häufig wisse die eine nicht, was die andere tut: Mit welchen Kunden spricht der Vertrieb? Welche Kampagnen hat die Marketing-Abteilung gestartet? Welche Produkte stehen kurz vor der Fertigstellung?

Und hier verspricht die Software von monday.com Hilfe. Sie beseitigt die Hürden zwischen den Abteilungen mit einer übergreifenden Plattform, die sich laut Bewas durch eine intuitive Benutzeroberfläche auszeichnet. So könne man etwa rasch den Fortschritt bei Projekten anderer Abteilungen einsehen. Projekt-Management-Tools von Drittherstellern (etwa Microsoft Project), aber auch CRM-Software, PIM-Systeme, HR-Lösungen und Marketing-Automatisierungswerkzuge sind leicht in monday.com integrierbar.

Und dieses "Arbeitsbetriebssystem" hat viele Kunden überzeugt, in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) etwa 4.000 Unternehmen, darunter Konzerne wie Bayer, BMW, Rewe Group und die Software AG. Doch auch Mittelständler können monday.com recht schnell produktiv einsetzen. "Der Vertriebszyklus dauert zwischen vier und acht Wochen", so der Channel-Manager. Anfangs habe man natürlich die Kunden direkt gewonnen, doch seit rund zehn Monaten arbeitet monday.com auch in der deutschsprachigen Region mit Partnern zusammen (so lange ist auch Bewas an Bord); und diese Partner haben bereits rund 800 Kunden gewonnen.

Zu den Vorzeige-Resellern von monday.com zählt beispielsweise Demicon. Der Atlassian Platinum Solution- und AWS Consulting-Partner mit Niederlassungen in DACH (Stuttgart, Zürich) Großbritannien und Lettland hat sich bei monday.com bereits den Status eines Platin-Partners erworben. Darüber hinaus arbeitet der SaaS-Anbieter aus Israel mit acht weiteren Gold-Partnern zusammen, unter anderem mit Communardo aus Dresden und Micronova aus Dachau.

Partnerprogramm regelt Rechte und Pflichten der Reseller

Die Kooperation mit den Vertriebspartnern legt ein spezielles Partnerprogramm detailiert fest. Demnach unterscheidet monday.com zwischen den klassischen Resellern ("Vertriebspartner"), den Tipp-Gebern ("Empfehlungspartner"), den Technologielieferanten wie Microsoft und Adobe sowie den strategischen Allianzen mit den großen Systemintegratoren wie KPMG, Accenture oder Delloitte.

Dabei unterscheidet monday.com zwischen drei Partnerstufen: Silber, Gold und Platin. Bereits vom Silberpartner verlangt der SaaS-Anbieter einen jährlichen Mindestumsatz von 60.000 Dollar. Goldpartner müssen zwischen 300.000 und 750.000 Dollar mit der Software von monday.com erwirtschaften, Platinpartner gar mehr als 750.000 Dollar jährlich. Außerdem erfasst der Anbieter kontinuierlich die Kundenzufriedenheit, und nur wenn diese einen vorgegebenen Wert überschreitet, gilt die Einstufung, was sich durchaus auch monetär positiv für den Partner auswirken kann. Immerhin erhält er dafür Rabatte von bis zu 35 Prozent.

Weitere Voraussetzung ist zum Erhalt des Top-Levels "Platin" ist etwa die Ausbildung von fünf Vertriebsspezialisten und drei Consultants, bei Gold sind es drei Sales- und zwei technisch Manager. Um ein solches Zertifikat zu erhalten, muss der Mitarbeiter des monday.com-Vertriebspartners an mehreren drei- bis vierstündigen Online-Trainings teilnehmen. Bewas schätzt den Aufwand dafür auf zwei bis drei Wochen.

Hinzu kommt noch die so genannte "Ramp-up"-Phase, während welcher der Hersteller mit dem Reseller einen detaillierten Business-Plan erstellt. Zusammengenommen könnten also zwei Monate vergehen - von der Absichtserklärung bis zur Unterschrift auf dem Partnervertrag. Weitere Details des Partnerprogramms finden sich hier.

Erster Distributor in Sicht

Derzeit arbeitet monday.com weltweit mit 110 Vertriebspartnern, in der DACH-Region ist es ein volles Dutzend. In den kommenden Monaten sollen es dann deutlich mehr werden. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte der SaaS-Anbieter noch in diesem Jahr den ersten Vertrag mit einem Distributor zeichnen.

Das Thema DSGVO betrachtet monday.com der Einführung einer sogenannten "deutschen Datenregion" in Frankfurt am Main seit Ende April 2021 als erledigt. Dabei handelt es sich laut Bewas um bei AWS gemietete Rechenzentrumskapazitäten. Dort können laut des SaaS-Anbieter theoretisch alle 110.000 Kunden ihre Daten in Deutschland speichern.

"Der Erfolg unserer Kunden hat für uns allerhöchste Priorität und wir wollen ihnen natürlich auch dabei helfen, ihre Daten- und Compliance-Ziele zu erreichen", meint Oren Stern, Vice President Partnerships and Alliances bei monday.com, und der Vorgesetzte von Jagjeet Bewas.

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