Motherboards: Asus und Gigabyte bilden Joint Venture

10.08.2006
Übernahmegerüchte der Vorwoche scheinen vom Tisch zu sein. Statt Gigabyte zu schlucken, geht Asustek (Asus) mit dem kleineren Motherboard-Hersteller ein Joint Venture ein. Gigabyte soll mit 51 Prozent die Aktienmehrheit haben und den Markennamen behalten.

Übernahmegerüchte der Vorwoche scheinen vom Tisch zu sein. Statt Gigabyte zu schlucken, geht Asustek (Asus) mit dem kleineren Motherboard-Hersteller ein Joint Venture ein. Gigabyte soll mit 51 Prozent die Aktienmehrheit haben und den Markennamen behalten.

Das Joint Venture soll am 1. Januar 2007 die Geschäfte aufnehmen und ein Startkapital von umgerechnet 244 Millionen Dollar haben. Die Übereinkunft sieht vor, dass Gigabyte den Chairman, drei Direktoren und einen der drei Aufsichtsratsposten stellen darf.

Von "Digitimes" befragt, ob das Joint Venture nicht Asus' Zeitplan für die Trennung des Markengeschäfts von der Produktion bis 2008 gefährden könnte, kam kein Kommentar.

Asus rechne in diesem Jahr mit 60 Millionen verkauften Motherboards, 8 Millionen mehr als 2005. Das Joint Venture soll sowohl Motherboards als auch Grafikkarten unter dem Markennamen Gigabyte fertigen.

Mit den zusätzlich gewonnenen Kapazitäten durch das Joint Venture mit Asus will Gigabyte die Produktionskosten senken, um besser gegen die Elitegroup und MSI aufgestellt zu sein und der drohenden Gefahr einer Übernahme durch den schnell wachsenden Riesen Foxconn zu entgehen.

Asus, Elitegroup, MSI und Gigaybte gelten als die Top 4 von Taiwans Motherboard-Industrie, die über 80 Prozent des Weltmarktes bedient. Foxconn ist zwar auch ein taiwanesisches Unternehmen, ist aber mehrheitlich in Hongkong gelistet und als EMS-Unternehmen (Electronic Manufacturing Systems) auch auf Zukäufe angewiesen.

Mit 40 Millionen Motherboards soll Foxconn Asus im letzten Jahr schon bedrohlich nahe gekommen sein. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum Asus sich zu dem Joint Venture mit Gigabyte bereit erklärt hat. (kh)

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