Die vier größten Motherboard-Hersteller, Asus, Elitegroup (ECS), Gigabyte und Micro-Star (MSI), alle aus Taiwan, kommen bis Ende 2005 auf von ihnen geschätzte 104 Millionen Stück. Das wären 18 Prozent mehr als im Vorjahr.
Allein Asus (offiziell Asustek) wird bis Jahresende voraussichtlich weit über 50 Millionen Motherboards ausgeliefern, will sich aber künftig stärker auf Notebooks und Handys konzentrieren. Folglich soll der Motherboard-Anteil am Gesamtumsatz im kommenden Jahr auf unter 20 Prozent zurückgefahren werden. Im dritten Quartal 2005 konnte Asus seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 209,8 Prozent auf umgerechnet 1,436 Milliarden Dollar steigern. Im zweiten Quartal wuchs Asus' Umsatz gerade mal um 5,7 Prozent auf 442,12 Millionen Euro.
Sehr viel konstanter zeigte sich das Umsatzwachstum von ECS im zweiten und dritten Quartal: Nach einem Minus von 10 Prozent im ersten Quartal stieg der Umsatz von ECS im zweiten Quartal um 53,3 Prozent auf 132,28 Millionen Euro und im dritten Quartal um 29,7 Prozent auf 151,6 Millionen Euro. Der Weltmarktzweite rechnet für Motherboards 2006 mit einem Absatzzuwachs von 50 Prozent auf rund 30 Millionen Stück. Große Hoffnungen setzt ECS dabei auch auf die Übernahme der Desktop-PC-Sparte von Tatung, die im Januar effektiv wird. Ein neues Werk in China soll sich ab der zweiten Jahreshälfte 2006 auf die PC-Assemblierung konzentrieren.
Bislang hat ECS einen recht großen Teil seines Umsatzes aus Motherboards geschöpft. Gigabyte und MSI, mit jeweils etwas knapp 17 Millionen Stück Nummer drei und vier im Motherboard-Weltmarkt, haben wie Asus schon stark diversifiziert. Folglich kam Gigabyte im dritten Quartal trotz geringerer Motherboard-Verkäufe auf einen doppelt so hohen Umsatz wie ECS, MSI sogar auf mehr als den dreifachen Umsatz. (kh)