Vier gewinnt

MSI setzt neue Akzente

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Die Sichtbarkeit von MSI im IT-Channel ist seit vergangenem Jahr zurückgegangen. Wir sprachen mit dem deutschen Management über die Gründe und die Pläne des Herstellers für die Zukunft.
MSI konzentriert sich auf vier Produktgruppen: All-in-One-PCs, Gaming-PCs, Grafikkarten und Motherboards,
MSI konzentriert sich auf vier Produktgruppen: All-in-One-PCs, Gaming-PCs, Grafikkarten und Motherboards,
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Am 23. April dieses Jahres trafen sich alle namhaften Notebook-Hersteller in München zu Intels "Ivy Bridge"-Launch mit ihrer jeweiligen zweiten Ultrabook-Generation. Doch ein Unternehmen war dieses Mal bei der Vorstellung der neuen Prozessor-Plattform nicht dabei: MSI.

Wo positioniert sich MSI derzeit? Das Unternehmen war auch in Deutschland in den vergangenen Jahren eine feste Größe im Notebook- und vor allem im Netbook-Markt. "Generell haben wir uns bereits 2011 strategisch anders aufgestellt und uns von da an im CE-Business zurückgehalten. Vorher sind wir vor allem im Retail mit einer Vielzahl neuer Notebook-Serien aufgefallen", bestätigt Dirk Neuneier, Manager Channel Marketing bei der MSI Technology GmbH. Der immer härter werdende Preiskampf im Consumer-Volumen-Business habe dazu geführt, die strategische Entscheidung zu treffen, sich aus diesem Markt Schritt für Schritt zurückzuziehen. Die damals durchgeführten monatlichen Try-and-buy-Aktionen des Herstellers für den Fachhandel hatten zuletzt nicht mehr den gewünschten Erfolg für beide Beteiligten gebracht, denn auch im Fachhandel ist der Preisdruck aus dem Retail- und Online-Handel in diesen Produktsegmenten längst angekommen. Auch andere Hersteller, die ähnliche Aktionen in Richtung Fachhandel aufgesetzt hatten, seien, wie laut Neuneier in der Branche zu hören gewesen sei, mit erheblichen Verlusten daraus hervorgegangen.

"Zu unklar waren im Notebook-Produktsegment die gewünschten Modellkonfigurationen." Dirk Neuneier, Manager Channel Marketing bei MSI
"Zu unklar waren im Notebook-Produktsegment die gewünschten Modellkonfigurationen." Dirk Neuneier, Manager Channel Marketing bei MSI
Foto: MSI

In das neue Ultrabook-Segment, in dem die großen Hersteller versuchen, sich zurechtzufinden, will MSI mit dem Slider S20 erst zum Jahresende einsteigen. "Auch wenn MSI mit seiner X-Slim-Serie Pionier bei ultraleichten Notebooks war, wollten wir uns bei den Ultrabooks mehr Zeit lassen; bei der Suche nach dem richtigen Produkt und nach dem richtigen Kunden. Zu unklar waren in diesem Produktsegment noch die gewünschten Modellkonfigurationen", erläutert Neuneier.

Welche Produkte der Hersteller MSI nun über den Fachhandel anbietet, bringt Dirk Schnieders, Vertriebsleiter bei MSI Deutschland, auf den Punkt: "Alles das, was man von früher von MSI noch kennt. Nur das Thema Netbook hat sich durch die Tablets stark gewandelt. Andere Hersteller haben hier einen großen Lagerdruck. Wir haben eigentlich immer ein relativ sauberes Lager, und wir wollen kein Produkt produzieren, von dem wir wissen, dass wir gleich nach der Produktion wieder Geld investieren müssen." Die zahlenmäßig reduzierten Netbook-Modelle würden vorwiegend in Projekte verkauft, und von den Notebooks der C-Serie sind noch zwei Modelle auf der Website des Herstellers zu finden. Die Netbooks und Notebooks sind auch nach wie vor für den Fachhandel in der Distribution erhältlich. "Es ist aber für uns nicht mehr Ziel Nummer eins, auf dem Titel eines Flyers zu sein", ergänzt Schnieders.

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