Letzte Bestände werden versteigert

mStore verabschiedet sich für immer



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Die nun gestartete zweite Runde bei der Versteigerung der Handelsware von mStore dürfte das letzte Lebenszeichen des insolventen Apple-Händlers sein. Bis auf zwei Fälle ist es nicht gelungen, Nachfolgeregelungen für mStore-Filialen zu finden.

Nach einer ersten Versteigerungsrunde im Herbst wird nun auch die restliche Handelsware des im Juli 2014 in Insolvenz gegangenen Apple-Resellers mStore auktioniert. Für die Verwertung der Handelsware hat die Insolvenzverwalterin, Rechtsanwältin Sylvia Fiebig aus der Kanzlei White & Case, erneut das Hamburger Auktionshaus Wilhelm Dechow beauftragt.

Die Filiale in Essen gehörte zu den ersten von der Insolvenz des vom mStore betroffenen Standorten
Die Filiale in Essen gehörte zu den ersten von der Insolvenz des vom mStore betroffenen Standorten
Foto: mStore

In einer umfassenden Online-Versteigerung kommt dabei die gesamte Handelsware der geschlossenen mStore-Shops zum Aufruf. Neben den Apple-Produktfamilien wie iPod, iPad, iPhone und iMac werden auch Soundsysteme der Hersteller Bowers & Wilkens, Bose, JBL, harmann/kardon und andere mehr versteigert. Das umfangreiche Zubehörprogramm wie Lifestyle-Produkte, Schutzhüllen, Ladekabel, Speichererweiterungen oder Fachliteratur kommt ebenfalls unter den Hammer. Die Teilnahme an den Online-Versteigerungen ist für Gewerbetreibende nach einer kostenfreien Anmeldung und Registrierung unter www.dechow.de möglich.

Nur zwei Standorte werden weitergeführt

Wie ChannelPartner von einem Mitarbeiter der Kanzlei White & Case erfuhr, dürfte es sich bei der zweiten Auktionsrunde um das wohl letzte Lebenszeichen von mStore handeln. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens seien zwar Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten geführt worden, jedoch sei es nicht gelungen, einen Käufer für eine größere Anzahl an mStore-Filialen zu finden. Die für das Scheitern von mStore verantwortliche Mischung aus der im Apple-Handel üblichen schlechten Margensituation, steigendem Wettbewerbsdruck und internen Strukturproblemen dürfte die Interessenten abgeschreckt haben. Die durchgängig negativen Berichte auf dem Arbeitgeber-Bewertungsportal Kununu sind zudem ebenfalls eindeutig.

Inzwischen wird nur noch in zwei von einst 16 mStore-Filialen der Handel mit Apple-Produkten betrieben: die Filiale in der Göttinger Innenstadt wurde dem bereits vier Standorte zählenden Store-Netz des Apple Premium Resellers Adam Soft eingegliedert. Und der einstige mStore- bzw. M&M-Trading-Hauptsitz in Hamburg in Nähe Kampnagel wird von zwei ehemaligen Mitarbeitern seit Anfang des Jahres als Service-Betrieb weitergeführt. Die Marke mStore hat sich damit wohl für immer aus der Handelswelt verabschiedet. Lediglich die Aufarbeitung des Insolvenzverfahrens wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

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