Muster-PC für Business-User und Office-Applikationen

04.06.2000
Office-Anwender haben in der Regel nur einen Anspruch an ihren Rechner: Er soll funktionieren und keine Probleme bereiten. ComputerPartner zeigt anhand eines Mustertyps, wie ein entsprechender PC mit guten Leistungsdaten aussehen kann.

Ein Business-Rechner kombiniert leistungsfähige Komponenten und günstige Preise. Für Standardanwendungen wie Word und Excel sowie Recherche im Internet benötigt der Benutzer keinen Turbo-PC. Aber leider sind die Einkäufer in den Firmen meistens von den Dumping-Angeboten der Flächenmärkte verdorben. Gewerbliche Nutzer benötigen neben der reinen Hardware in der Regel aber auch Service, Support und Software. Weder der Media-Markt noch Aldi und Konsorten sind mithin der richtige Geschäftspartner für kleine und mittelständische Unternehmen. Daher zeigt ComputerPartner anhand eines Musterrechners, wie ein Business-PC aussehen könnte.

Dem Sockel370 gehört die Zukunft

Gegenüber unserer Februar-Version (siehe ComputerPartner 5/00, Seite 76) gibt es eine entscheidende Änderung: Der Slot1 hat ausgedient. Pentium-III-Prozessoren mit niedrigen Taktraten sind seit Wochen schlecht verfügbar. Zudem zeigt Intels Produktpolitik ganz klar, dass die Zukunft dem Sockel370 und der FC-PGA-Bauform gehört. Daher trennen wir uns von dem NMC-Motherboard 6VCX und heißen das TS-AVE3 von Transcend willkommen.

Das ATX-Mainboard basiert auf dem Via-Chipsatz Apollo Pro 133A und erlaubt den Einsatz von Sockel370-Prozessoren wie Intels Celeron, den neuen PIII-Chips in der FC-PGA-Bauform sowie der Joshua-CPUs von Cyrix. Über drei Slots kann der Arbeitsspeicher mit PC133-SDRAM- oder VCM-Modulen (Virtual Channel Memory) mit bis zu 1,5 GB bestückt werden. Fünf PCI-Steckplätze und je ein ISA-, AGP-4x- und AMR-Slot bieten Platz für Erweiterungen. Die Hauptplatine lässt sich ohne Jumper im Menü gesteuerten Bios konfigurieren. Ein On-Board-Audiochip ersetzt die Soundkarte.

Mit dem Transcend-Board können Wiederverkäufer flexibel auf die Kundenwünsche reagieren. Wenn es etwas mehr sein darf, wird einfach ein Pentium III integriert. Der Preis für ein 550-MHz-Modell liegt bei zirka 509 Mark. Für reine Office-Applikationen ist jedoch ein Celeron-Prozessor vollkommen ausreichend. Noch dazu lässt diese CPU den Preis gehörig nach unten rauschen. Die Boxed-Version des Celeron 500 kostet im Händlereinkaufspreis 229 Mark, die 466-MHz-Variante sogar nur 189 Mark.

Da der Fokus eines Business-Rechners auf dem Anschaffungspreis liegt, spendieren wir dem Muster-PC lediglich einen 64 MB großen Arbeitsspeicher. Zumal die Preise zur Zeit wieder einmal nach oben gehen. S&S bietet beispielsweise ein PC100-Modul für 95 Mark an. Ein PC133-Baustein kostet in der Distribution etwa 109 Mark. Für 128-MB-SDRAMs müssen Händler mit rund 189 Mark kalkulieren.

Besondere Anforderungen

Da Office-PCs in der Regel vernetzt sind, ist die Festplattenkapazität nicht allzu bedeutend. Laufwerke mit 4,3 GB sind nur noch vereinzelt erhältlich. Der Händlereinkaufspreis liegt bei zirka 151 Mark. Seagates ST38410A mit 8,4 GB können Fachhändler ab 179 Mark einkaufen. Die Liefersituation hat sich zwar gegenüber dem Jahresanfang verbessert, ist aber nach wie vor angespannt.

Viele Firmen wollen kein CD-ROM-Laufwerk in den Arbeitsplatzcomputern, denn der "gemeine Anwender" soll weder selbständig Software installieren noch spielen oder gar Musik hören. Auf jeden Fall kann bei der Zusammenstellung darauf verzichtet werden, den Käufer mit hohen Drehzahlen zu beeindrucken. Allerdings ist es schwer, noch "kleine" CD-ROMs zu bekommen. Ein 40x-Laufwerk von Aopen kostet den Händler beispielsweise 68 Mark. LGs R848x mit 48-facher Geschwindigkeit liegt bei 76 Mark.

Die Grafikkarte ist ebenfalls eine Komponente, an der sich Geld sparen lässt. Ein Board mit 8 MB Videospeicher ist für Office-Anwendungen ausreichend. Als Beispiel sei ATIs 3D Charger genannt. Der Händlereinkaufspreis beträgt etwa 59 Mark. Wenn es etwas mehr sein soll, empfehlen sich Diamonds Stealth III mit 16 MB und Savage4-plus-Chip für 89 Mark oder ATIs Xpert 2000 mit 16 MB für 128 Mark.

Obwohl das Elan-Vital-Gehäuse mit einem Händlereinkaufspreis von 149 Mark teuer ist, halten wir daran fest. Abnehmbare Seitenbleche und herausklappbare Einschubschächte erleichtern die Integration. Zudem lässt sich der Mini-Tower T-10AB mit einem Schloss gegen unbefugtes Öffnen sichern. Eine preiswerte Alternative ist das Chenbro B6370. Der dreiteilige ATX-Mini-Tower (230 Watt) ist schon ab rund 105 Mark zu haben.

Vielschreiber brauchen eine gute Tastatur

Ein wenig mehr Augenmerk verdienen die Eingabeelemente. Eine Schreibkraft im Büro wird eine gute Tastatur zu schätzen wissen. Das Siemens-Keyboard KBPC 0 verfügt über einen angenehmen Druckpunkt und belastet das Budget mit 19 Mark nur geringfügig. Allerdings hat die Tastatur keinerlei Ergonomie zu bieten. Hier ist Microsofts Natural Keyboard Elite eine gute Wahl. Allerdings wird das Produkt nur in Fünferpacks ausgeliefert und kostet zum Beispiel bei Ingram Macrotron 213 Mark, was umgerechnet 42,60 Mark pro Exemplar entspricht. Eine Alternative ist die Profitastatur KBPC P2 von Siemens. Diese ist mit einer abnehmbaren Handballenauflage ausgestattet und kann mit verschiedenen Sonderfunktionen wie einer "Netz Ein"-Taste aufwarten. Der Händlereinkaufspreis liegt bei 82 Mark.

Alles in allem kostet der ComputerPartner-Business-PC 1.165 Mark. In der absolut günstigsten Variante würden sich noch einmal 209 Mark einsparen lassen. (kfr)

<b>Kurzgefasst</B>

TS-AVE3

Produktgruppe: ATX-Motherboard

Ausstattung: Sockel370, 5 PCI, 1 ISA, 3 Dimm, AGP 4x, AC 97

Preis: 232 Mark (HEK ohne MwSt.)

Bezugsquelle: Transcend

ComputerPartner-Meinung: Für Händler eine gute Allround-Lösung, und für den Anwender eine Platine mit Zukunftsperspektiven.

Infos: www.transcend.de

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