MySQL mit SAP noch in diesem Jahr

10.04.2006

Im Zuge der Kapitalbeteiligung von SAP bei MySQL ist der ERP-Marktführer bestrebt, die Open-Source-Datenbank auf der eigenen Plattform zu etablieren. So sagte Technikchef Shai Agassi, dass er damit noch in diesem Jahr damit rechnet, MySQL für SAP-Anwendungen zertifizieren zu können: "Da bin ich mir ganz sicher."

Agassi erwähnte dies im Rahmen des jährlichen USA-Meetings der SAP-Führung in Burlingame/Kalifornien. Auch CEO Henning Kagermann und Vertriebschef Léo Apotheker waren mit an Bord im Silicon Valley. Mit seiner klaren Aussage antwortet Agassi auf die Kritik von Wettbewerbern, SAP engagiere sich zu wenig für quelloffene Software: "Wir haben so viel Code dem Markt zur Verfügung gestellt, dass Entwickler Jahrzehnte benötigen werden, um es zu modifizieren." Agassi ist aber auch klar, dass ein derartiges Vorgehen nicht nur auf Gegenliebe stößt: "Manchmal ist es gut und manchmal nicht so gut für die Kunden."

Genau derartige Erfahrungen hätten SAP bewogen, die eigene Software nur mit Hilfe einer Service-orientierten Architektur (SOA) zu modifizieren. Auf diese Weise sehe sich das Unternehmen in der Lage, seinen Code konsistent zu halten und gleichzeitig den Partnern genügend Spielraum für Integrationsaufgaben zu lassen, so Agassi: "Die Schnittstellen bleiben offen."

"Hier müssen wir eine klare Grenze ziehen, welche Modifika tionen Systemintegratoren vornehmen dürfen und welche nicht. Unterhalb der SOA-Schnittstellen werden keine Code-Änderungen möglich sein", schloss Agassi seine Ausführungen ab.

Dr. Ronald Wiltscheck

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