Nach dem Umzug wieder Luft zum Atmen

25.10.2001
Der Konjunkturflaute zum Trotz setzt die Selling Point Distributions GmbH auf Wachstum. Dazu suchte sich der Dortmunder Disti auch einen neuen Standort mit deutlich mehr Büro- und Lagerfläche.

Distribution braucht Platz: Als der jetzige General Director Holger Laufenberg Anfang 1995 gemeinsam mit fünf weiteren Gesellschaftern die Selling Point Großhandels GmbH gründete, startete sie mit zwei Vollzeitmitarbeitern, einer Teilzeitkraft und ausreichend Platz. Schon nach zwei Jahren platzte das Unternehmen aus allen Nähten und bezog ein neues Gebäude. Mitte dieses Jahres investierte Selling Point in ein ehemaliges Logistikzentrum der Spedition Dachser (siehe ComputerPartner 23/01, Seite 46). "Es war nicht ganz einfach, innerhalb von drei Monaten sämtliche Genehmigungen zu bekommen, aber wir haben es geschafft", sagt Laufenberg.

Der Geschäftsführer lässt auch den Stolz auf seine Mitarbeiter durchschimmern: "Das Team hat den Umzug Ende August innerhalb von wenigen Tagen über die Bühne gebracht, und es gab im schlimmsten Fall lediglich ein bis zwei Tage Lieferverzögerungen." Die 6.400 Quadratmeter Büro- und Lagerfläche wurden nach den Anforderungen des Unternehmens komplett umgebaut.

Jetzt kann das Wachstum weitergehen

Im vergangenen Jahr wies das Unternehmen rund 200 Millionen Mark Umsatz aus. "Für 2001 haben wir uns 250 Millionen Mark vorgenommen, und die werden wir si-cher erreichen", betont Laufenberg. Zwar haben das zweite und dritte Quartal schwächere Zahlen aufgewiesen, ursächlich dafür seien aber die Platzprobleme. Von einer schwächeren Konjunktur will er nichts wissen: "Da wird eine ganze Menge Panikmache betrieben."

Das vierte Quartal will der Distributor um 25 bis 30 Prozent höher abschließen als das erste Quartal dieses Jahres. "Geplant ist ein Umsatz von 80 Millionen Mark, der auch machbar sein wird", sagt Laufenberg. Langfristig rechnet er bis 2003 mit einem Umsatz von 500 Millionen Mark. Auch die Mitarbeiterzahl soll wachsen. Aus der Handvoll von einst wurden inzwischen 95 Beschäftigte. Man will noch weitere Telefonverkäufer und Assemblierungs-Mitarbeiter einstellen.

Im Zuge des Unternehmenswachstums hat sich der Distributor aber auch Gedanken über die Vereinfachung von Prozessabläufen sowohl im eigenen Haus als auch bei den Kunden gemacht. Dazu wurde den Partnern auf der Systems die im Laufe dieses Jahres selbst entwickelte Einkaufsplattform "shop @service" vorgestellt. Die autorisierten Fachhändler können dort nicht nur ihren Einkauf tätigen, vielmehr soll ihnen auch die Möglichkeit gegeben werden, ihre Bestellung nachzuverfolgen. "Wir bieten hiermit den Service, die komplette RMA-Abwicklung über dieses System abzuwickeln", so Laufenberg. Im Moment läuft noch die Testphase. Am 1. November soll es dann an den Start gehen.

Über den Internet-Shop bietet der Dortmunder Disti natürlich auch seine seit zirka zweieinhalb Jahren produzierte Eigenmarke "Xavia" an. Das Spektrum reicht vom preiswerten Einsteigermodell bis hin zum Highend-Gerät. Neben bereits auf Lager liegenden Systemen kann sich der Kunde auch persönlich konfigurierte Geräte zusammenstellen lassen.

Dieses Produktsegment hat einen Anteil von 18 Prozent am Gesamtumsatz des Unternehmens - Tendenz steigend. "Unser Ziel ist es, mit den selbst produzierten PCs und Servern einen Anteil von 25 Prozent umzusetzen", erklärt Laufenberg. Zwei Produktionsstraßen mit einer Fertigungskapazität von 300 Systemen pro Tag laufen in den neuen Hallen.

www.sellingpoint.de

ComputerPartner-Meinung:

Schön, dass es noch Firmen gibt, die sich nicht von der derzeitigen negativen Stimmung einschüchtern lassen und nicht in das Konjunkturgejammere miteinstimmen. Selling Point setzt auf Wachstum und richtet den Blick nach vorn. Der Mut des Distributors wird hoffentlich belohnt. (bw)

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