Nach der Januar-Flaute geht es im IT-Handel wieder bergauf

15.04.1999

MÜNCHEN: Wieder oben auf zeigt sich der IT-Handel nach dem "Horror-Monat" Januar mit einem satten Umsatzplus von 7,2 Prozent im Februar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Zuwachs von sechs Prozent.Trotz der Januarflaute wurden die Erwartungen der Händler für die letzten drei Monate weit übertroffen: Hatten die Befragten für den Zeitraum Dezember bis Februar bescheidene 1,9 Prozentpunkte Zugewinn prognostiziert, bescherte ihnen vor allem das Weihnachtsgeschäft ein tatsächliches Plus von 14,9 Prozentpunkten. In der Zeit von März bis Mai erwartet der IT-Handel laut der exklusiven ComputerPartner-Umfrage ein Plus von 6,5 Prozentpunkten.

Systemhäuser

Vom Aufwärtstrend im Februar profitierten vor allem die Systemhäuser, die einen Umsatzanstieg von 12,4 Prozent gegenüber Januar verbuchen konnten. Gegenüber dem Februar 1998 bedeutet das einen Anstieg von acht Prozent. Offenbar wurden die VARs von ihrem großen Erfolg in den letzten drei Monaten überrascht: Sie veranschlagten für diesen Abschnitt einen leichten Umsatzanstieg von drei Prozentpunkten und konnten hier letztendlich satte 24,3 Prozentpunkte verbuchen. Für die Monate März bis Mai planen die Systemhäuser einen Zuwachs von 7,6 Prozentpunkten ein.

Bürohandel

Mit dem Frühjahrsaufschwung konnte sich der Bürohandel wieder einigermaßen sanieren und verbuchte im Vergleich zum schwarzen Januar im Februar einen Umsatzanstieg von 7,3 Prozent. Diese Entwicklung rettete letztendlich auch das positive "Jahresergebnis": Im Vergleich zum Februar 1998 konnte nämlich ein leichter Anstieg um 1,9 Prozent verkündet werden. Insgesamt verlief für sie die Entwicklung in den letzten drei Monaten positiv: Während die Bürohändler im November noch ein düsteres Bild zeichneten und Umsatzeinbrüche von durchschnittlich minus 4,1 Prozentpunkten erwarteten, konnten sie sich tatsächlich über einen Anstieg von 6,2 Prozentpunkten freuen. Den größten Anteil am Umsatz hatte hier die Hardware mit 43 Prozent, gefolgt vom Service mit 22 Prozent. Für den Abschnitt März bis Mai planen die Bürohändler/Vollsortimenter ein Umsatzplus von 4,6 Prozentpunkten.

Computershops

Kleinere Brötchen müssen dagegen weiterhin die Computershops bak-

ken. Nach dem Umsatzeinbruch im Januar ging es im Februar mit einem Minus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat weiter bergab. Doch damit liegen diese Händler immerhin noch um 2,6 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ziemlich realistisch schätzten sie im vergangenen November die Entwicklung der folgenden drei Monate ein: Wurde zum damaligen Zeitpunkt ein Plus von 1,7 Prozentpunkten vorhergesagt, so konnten tatsächlich 2,4 Prozentpunkte realisiert werden. Auf das Prinzip Hoffnung setzen die Computershops in den nächsten drei Monaten und erwarten von März bis Mai den lang ersehnten Aufschwung beziehungsweise ein Plus von fünf Prozentpunkten.

Pro-Kopf-Umsätze

Bergauf ging es im Februar auch wieder mit dem Pro-Kopf-Umsatz im IT-Handel. Die Steigerungsraten fielen jedoch nicht so hoch aus wie die des Gesamtumsatzes. Begründet wird dieses damit, daß im Februar das Personal aus dem im Januar verordneten Urlaub zurückkehrt ist beziehungsweise erst nach der überstandenen Januar-Flaute neues Personal eingestellt wurde.

Die einzige Ausnahme sind hier die Computershops: Trotz eines erneuten Umsatzrückgangs im Februar stieg der Pro-Kopf-Umsatz mit 63.800 Mark deutlich an. Dies läßt allerdings vermuten, daß aufgrund der Geschäftsentwicklung hier weiteres Personal entlassen wurde. Mit Ausnahme der Kauf- und Warenhäuser, die wieder einen leichten Rückgang verbuchen mußten, konnten alle anderen Handelszweige ihren Pro-Kopf-Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich steigern. (mf)

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